Insgesamt entfällt ein gutes Drittel des Warenhandels der EU-Mitgliedstaaten auf den Handel mit Staaten außerhalb der EU. Beim sogenannten Extra-EU-Export waren im Jahr 2017 die USA (20,0 Prozent aller EU-Exporte), China (10,5 Prozent), die Schweiz (8,0 Prozent), Russland (4,6 Prozent) und die Türkei (4,5 Prozent) die wichtigsten Absatzmärkte der EU. Auf der anderen Seite importierte die EU die meisten Waren aus China (20,2 Prozent), den USA (13,8 Prozent), Russland (7,8 Prozent), der Schweiz (5,9 Prozent) sowie aus Norwegen (4,2 Prozent). In den Jahren 2003 bis 2012 importierte die EU jedes Jahr mehr Waren als sie exportierte – im Durchschnitt lag das Handelsbilanzdefizit bei 161 Milliarden Euro pro Jahr. Seit 2013 ist die EU-Handelsbilanz positiv – der Überschuss betrug im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 gut 34 Milliarden Euro.
Fakten
Im Jahr 2017 entfielen vom Warenexport der Mitgliedstaaten der Europäischen Union 36,0 Prozent auf den Export in Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Export). Bei den Einfuhren stammten 36,2 Prozent aus Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Import). 2017 lag der Extra-EU-Export bei 1.879 Milliarden Euro und der Extra-EU-Import bei 1.859 Milliarden Euro.
Beim Extra-EU-Export waren im Jahr 2017 die USA (20,0 Prozent aller EU-Exporte), China (10,5 Prozent), die Schweiz (8,0 Prozent), Russland (4,6 Prozent) und die Türkei (4,5 Prozent) die wichtigsten Absatzmärkte der EU – 47,6 Prozent aller Ausfuhren entfielen auf diese fünf Staaten (immer bezogen auf den Warenwert). Auf die 20 wichtigsten Handelspartner bei den Ausfuhren (siehe Tabelle unten) entfielen im Jahr 2017 mehr als drei Viertel aller EU-Exporte (77,4 Prozent).
Auf der anderen Seite importierte die EU die meisten Waren aus China (20,2 Prozent), den USA (13,8 Prozent), Russland (7,8 Prozent), der Schweiz (5,9 Prozent) sowie aus Norwegen (4,2 Prozent) – damit stammte 2017 mehr als die Hälfte aller EU-Importe aus nur fünf Staaten (51,9 Prozent). Auf die 20 wichtigsten Handelspartner bei den Einfuhren entfielen im Jahr 2017 sogar vier Fünftel aller der EU-Importe (79,7 Prozent).
In den Jahren 2003 bis 2012 importierte die EU jedes Jahr mehr Waren als sie exportierte. Entsprechend war die Handelsbilanz der EU negativ – im Durchschnitt lag das Defizit bei 161 Milliarden Euro pro Jahr. Seit 2013 ist die EU-Handelsbilanz positiv. Der Handelsbilanzüberschuss betrug im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2016 rund 38 Milliarden Euro. Im Jahr 2017 lag der Extra-EU-Export bei 1.879 Milliarden Euro und der Extra-EU-Import bei 1.859 Milliarden Euro. Entsprechend lag der Handelsbilanzüberschuss der EU gegenüber dem Rest der Welt bei 20 Milliarden Euro.
Bezogen auf die einzelnen Staaten entstand beim Handel mit China mit einem Minus von 177 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Handelsbilanzdefizit der EU im Jahr 2017. Darauf folgten die Defizite gegenüber Russland (minus 59 Mrd. €), Norwegen (minus 27 Mrd. €), Vietnam (minus 26 Mrd. €) und Bangladesch (minus 14 Mrd. €). Beim Handel mit Kasachstan, Malaysia, Irak, Taiwan und Japan lagen die Handelsbilanzdefizite im Jahr 2017 zwischen 12,5 und 8,2 Milliarden Euro.
Diese Handelsbilanzdefizite wurden jedoch durch Handelsbilanzüberschüsse gegenüber anderen Staaten mehr als ausgeglichen. Die größten Handelsbilanzüberschüsse erzielte die EU im Jahr 2017 gegenüber den USA (plus 119 Mrd. €), der Schweiz (plus 40 Mrd. €), den Vereinigten Arabischen Emiraten (plus 33 Mrd. €), Hongkong (plus 26 Mrd. €) sowie Australien (plus 22 Mrd. €). Beim Handel mit der Türkei, Mexiko, Singapur, Ägypten und Saudi-Arabien lagen die Handelsbilanzüberschüsse im selben Jahr zwischen 14,7 und 11,2 Milliarden Euro.
Bezogen auf den Warenwert und den Handel mit Staaten außerhalb der EU – also den Extra-EU-Handel – waren Deutschland (532 Mrd. €), das Vereinigte Königreich (204 Mrd. €), Italien (199 Mrd. €), Frankreich (195 Mrd. €) und die Niederlande (143 Mrd. €) die größten Exporteure im Jahr 2017. Bei den Importen ändert sich lediglich die Reihenfolge der Staaten. Zwar waren Deutschland und das Vereinigte Königreich mit Einfuhren in Höhe von 351 bzw. 274 Milliarden Euro auch die größten Importeure, darauf folgten aber zunächst die Niederlande mit 273 Milliarden Euro und Frankreich (167 Mrd. €) stand vor Italien (160 Mrd. €). Zusammen entfielen auf diese fünf Staaten 67,8 Prozent des Extra-EU-Exports und 65,9 Prozent des Extra-EU-Imports.
Auf der Ebene der Mitgliedstaaten der EU und bezogen auf den Extra-EU-Handel hatten im Jahr 2017 Deutschland (plus 181 Mrd. €), Italien (plus 39 Mrd. €) und Irland (plus 32 Mrd. €) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr die Niederlande (minus 130 Mrd. €), das Vereinigte Königreich (minus 70 Mrd. €) und Spanien (minus 30 Mrd. €) die höchsten Handelsbilanzdefizite. Das auffallend Hohe Defizit der Niederlande lässt sich zum Teil damit erklären, dass die Niederlande als Handelsumschlagsplatz zahlreiche Güter importieren, um sie verarbeitet oder unverarbeitet in andere EU-Mitgliedstaaten zu exportieren. Entsprechend steht dem Defizit beim Extra-EU-Handel ein Handelsbilanzüberschuss beim Intra-EU-Handel in Höhe von 198 Milliarden Euro gegenüber – der größte Überschuss des Jahres 2017 (Deutschland: plus 68 Mrd. €).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
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Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und -einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden.
Extra-EU-Handel nach Handelspartnern
Die jeweils 20 wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union (EU-28), Warenexporte und -importe in absoluten Zahlen, 2017
Extra-EU-Export, in Mrd. € | Anteile, in % | Extra-EU-Import, in Mrd. € | Anteile, in % | |||
---|---|---|---|---|---|---|
insgesamt | 1.878,5 | 100,0 | 1.858,8 | 100,0 | insgesamt | |
USA | 375,8 | 20,0 | 375,1 | 20,2 | China | |
China | 197,9 | 10,5 | 256,8 | 13,8 | USA | |
Schweiz | 150,4 | 8,0 | 145,0 | 7,8 | Russland | |
Russland | 86,2 | 4,6 | 110,4 | 5,9 | Schweiz | |
Türkei | 84,5 | 4,5 | 77,5 | 4,2 | Norwegen | |
Japan | 60,7 | 3,2 | 69,8 | 3,8 | Türkei | |
Norwegen | 50,7 | 2,7 | 68,9 | 3,7 | Japan | |
Südkorea | 49,5 | 2,6 | 50,0 | 2,7 | Südkorea | |
Ver. Arab. Emirate | 42,6 | 2,3 | 44,2 | 2,4 | Indien | |
Indien | 41,7 | 2,2 | 37,0 | 2,0 | Vietnam | |
Mexiko | 37,9 | 2,0 | 31,5 | 1,7 | Kanada | |
Kanada | 37,7 | 2,0 | 31,2 | 1,7 | Brasilien | |
Hongkong | 36,9 | 2,0 | 29,5 | 1,6 | Taiwan | |
Australien | 34,7 | 1,8 | 25,0 | 1,3 | Malaysia | |
Singapur | 33,2 | 1,8 | 23,9 | 1,3 | Mexiko | |
Saudi-Arabien | 33,1 | 1,8 | 22,7 | 1,2 | Südafrika | |
Brasilien | 32,2 | 1,7 | 22,3 | 1,2 | Thailand | |
Südafrika | 24,5 | 1,3 | 21,9 | 1,2 | Saudi-Arabien | |
Marokko | 22,4 | 1,2 | 20,1 | 1,1 | Singapur | |
Israel | 21,3 | 1,1 | 18,6 | 1,0 | Algerien |
Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Extra-EU trade by partner (09/2018)
EU-Handelsbilanzen
20 Staaten gegenüber denen die Europäische Union (EU-28) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse bzw. -defizite hat, in absoluten Zahlen, 2017
Handelsbilanz- überschuss 1, in Mrd. Euro | Handelsbilanz- defizit 1, in Mrd. Euro | |||
---|---|---|---|---|
USA | 119,1 | -177,2 | China | |
Schweiz | 40,0 | -58,8 | Russland | |
Ver. Arab. Emirate | 32,6 | -26,8 | Norwegen | |
Hongkong | 25,8 | -26,4 | Vietnam | |
Australien | 21,7 | -13,8 | Bangladesch | |
Türkei | 14,7 | -12,5 | Kasachstan | |
Mexiko | 14,1 | -10,6 | Malaysia | |
Singapur | 13,1 | -9,6 | Irak | |
Ägypten | 11,7 | -9,0 | Taiwan | |
Saudi-Arabien | 11,2 | -8,2 | Japan | |
Marokko | 7,3 | -8,0 | Libyen | |
Libanon | 6,8 | -7,7 | Aserbaidschan | |
Israel | 6,5 | -7,3 | Thailand | |
Kanada | 6,3 | -6,6 | Indonesien | |
Oman | 5,4 | -5,1 | Nigeria | |
Gibraltar (Ver. Kgr.) | 5,2 | -4,2 | Kambodscha | |
Katar | 3,9 | -2,5 | Indien | |
Jordanien | 3,8 | -2,1 | Peru | |
Ukraine | 3,6 | -1,8 | Côte d'Ivoire | |
Serbien | 3,4 | -1,6 | Costa Rica |
Fußnote: 1 Handelsbilanzsaldo der EU-28 im Jahr 2017: Plus 19,7 Milliarden Euro
Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Extra-EU trade by partner (09/2018)