Im Jahr 2017 entfiel gut die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts der Europäischen Union auf lediglich drei Staaten: Deutschland, das Vereinigte Königreich und Frankreich. Hingegen lag der Anteil der zehn Staaten mit dem niedrigsten BIP innerhalb der EU bei lediglich 2,6 Prozent. EU-weit erhöhte sich das BIP zwischen 2009 und 2017 um 24,5 Prozent. Weit über dem Durchschnittlich lag das Wachstum dabei in Malta (81,5 Prozent), Irland (72,9 Prozent) und Estland (66,9 Prozent). Auf der anderen Seite war Griechenland das einzige EU-Land, in dem sich das BIP in diesem Zeitraum reduzierte (minus 25,2 Prozent). Positiv, aber weit unter dem EU-Durchschnitt, verlief die Entwicklung in Zypern, Spanien, Kroatien, Italien sowie Portugal.
Fakten
Im Jahr 2017 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bei 15.351 Milliarden Euro. Auf lediglich drei Staaten – Deutschland, das Vereinigte Königreich und Frankreich – entfiel dabei rund die Hälfte des BIP der EU (51,4 Prozent). Werden noch Italien, Spanien und die Niederlande hinzugerechnet erhöht sich der Anteil auf genau drei Viertel. Der Anteil der zehn Staaten mit dem niedrigsten BIP innerhalb der EU lag hingegen bei lediglich 2,6 Prozent.
Ohne die Veränderung der Kaufkraft zu berücksichtigen, ist das BIP der EU-28 laut Eurostat zwischen 1995 und 2007 stetig gestiegen – im Durchschnitt um 4,9 Prozent pro Jahr. Im Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hat sich das BIP der EU-28 von 2007 auf 2008 deutlich langsamer erhöht (plus 0,6 Prozent) und von 2008 auf 2009 war es mit einem Minus von 5,8 Prozent sogar stark rückläufig. Im Zeitraum 2009 bis 2017 nahm das BIP dann wieder von Jahr zu Jahr zu – jährlich um durchschnittlich 2,8 Prozent (so auch von 2016 auf 2017).
EU-weit erhöhte sich das BIP zwischen 2009 und 2017 von 12,3 auf 15,4 Billionen Euro – das entspricht einer Steigerung um 24,5 Prozent. Allerdings setzt sich dieser Gesamtwert aus zum Teil sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den Mitgliedstaaten zusammen. Überdurchschnittlich stark war das Wachstum in diesem Zeitraum in Malta (81,5 Prozent), Irland (72,9 Prozent), Estland (66,9 Prozent), Litauen (55,4 Prozent), Schweden (53,3 Prozent) und Rumänien (51,4 Prozent). Auf der anderen Seite steht Griechenland – das einzige EU-Land, in dem das BIP rückläufig war. Zwischen 2009 und 2017 reduzierte sich das BIP Griechenlands um ein Viertel (minus 25,2 Prozent). Positiv, aber weit unter dem EU-Durchschnitt, verlief die Entwicklung in Zypern (4,8 Prozent), Spanien (8,1 Prozent), Kroatien (8,5 Prozent), Italien (9,2 Prozent) sowie Portugal (10,9 Prozent).
Nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) hatte die EU im Jahr 2017 einen Anteil von 21,5 Prozent am weltweiten Bruttoinlandsprodukt. Werden zur EU noch die Staaten hinzugerechnet, die nach der Definition der UNCTAD zu Europa gehören, steigt der Anteil auf 25,2 Prozent. Damit lag der Anteil nur leicht unter dem von Nordamerika (26,4 Prozent), aber deutlich unter dem Anteil von Asien (36,6 Prozent). Im Jahr 2009 lag der Anteil Europas am Welt-BIP noch über den Anteilen aller anderen Regionen.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Informationen zur Entwicklung des realen BIP und zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 erhalten Sie
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß.
Informationen zum BIP (EU/USA/China) erhalten Sie
Im Gegensatz zur Europäischen Kommission zählt die United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) Armenien, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei nicht zu Europa. Eine Übersicht zu diesem Thema finden Sie
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
In Millionen Euro, ausgewählte europäische Staaten, 2017
Europäische Union (EU-28) | 15.350.567 |
---|---|
Euroraum (19 Länder) | 11.188.371 |
Deutschland | 3.277.340 |
Vereinigtes Königreich | 2.327.730 |
Frankreich | 2.291.705 |
Italien | 1.716.935 |
Spanien | 1.166.319 |
Niederlande | 737.048 |
Schweden | 475.231 |
Polen | 465.605 |
Belgien | 437.204 |
Österreich | 369.899 |
Irland | 294.110 |
Dänemark | 288.981 |
Finnland | 223.843 |
Portugal | 194.614 |
Tschechien | 191.643 |
Rumänien | 187.940 |
Griechenland | 177.735 |
Ungarn | 123.495 |
Slowakei | 84.985 |
Luxemburg | 55.378 |
Bulgarien | 50.430 |
Kroatien | 48.990 |
Slowenien | 43.000 |
Litauen | 41.857 |
Lettland | 26.857 |
Estland | 23.615 |
Zypern | 19.571 |
Malta | 11.140 |
Russland 1 | 1.160.484 |
Türkei | 753.904 |
Schweiz | 601.327 |
Norwegen | 354.287 |
Serbien | 36.795 |
Island | 21.696 |
Bosnien und Herzegowina 1 | 15.288 |
Albanien | 11.576 |
Mazedonien, ehem. j.R. | 10.066 |
Kosovo 2 | 6.070 |
Montenegro 1 | 3.954 |
Fußnote: 1 2016
Fußnote: 2 gemäß der Resolution 1244/99 des UN-Sicherheitsrats / 2016
Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: GDP and main aggregates (09/2018)