Der Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Arbeitslosigkeit/Erwerbstätigkeit ist der Hauptgrund dafür, dass es EU-weit das Ziel gibt, den Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger auf 10 Prozent zu begrenzen. In der EU-28 wurde dieses Ziel 2018 nahezu erreicht: 10,6 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 24 Jahren hatten höchstens die Sekundarstufe I durchlaufen (2002: 17,0 Prozent). Im Zweijahresvergleich 2009/2018 verlief die Entwicklung in 24 der 28 EU-Staaten positiv. Bezogen auf 35 europäische Staaten war der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger in der Türkei mit Abstand am höchsten (31,0 Prozent). Darauf folgten Island und Spanien mit 21,5 bzw. 17,9 Prozent. Deutschland stand mit 10,3 Prozent auf Rang 12.
Fakten
Der Bildungsstand beeinflusst maßgeblich das Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Das gilt sowohl für die Europäische Union insgesamt als auch für jeden einzelnen EU-Mitgliedstaat sowie für weitere Staaten Europas. EU-weit waren im Jahr 2017 lediglich 4,5 Prozent der Erwerbsbevölkerung mit hohem Bildungsstand arbeitslos. Bei der Erwerbsbevölkerung mit niedrigem Bildungsstand waren es hingegen 14,8 Prozent. Besonders problematisch ist dabei, dass sich der Abstand zwischen den Bildungsschichten seit 2005 stetig vergrößert hat.
Der Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Arbeitslosigkeit/Erwerbstätigkeit ist der Hauptgrund dafür, dass es seit dem Jahr 2009 EU-weit das Ziel gibt, den Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger auf 10 Prozent oder weniger zu begrenzen (Europäische strategische Zusammenarbeit ET 2020). In der EU-28 wurde dieses Ziel 2018 mit 10,6 Prozent nahezu erreicht. 2002 lag der Anteil der Bevölkerung zwischen 18 und 24 Jahren, der höchstens die Sekundarstufe I durchlaufen hat und in den vier Wochen vor der Erhebung an keiner Maßnahme der allgemeinen oder beruflichen Bildung teilgenommen hat, noch bei 17,0 Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung (2009: 14,2 Prozent).
Im Zweijahresvergleich 2009/2018 verlief die Entwicklung in 24 der 28 EU-Staaten positiv. In der Slowakei, in Schweden, Ungarn sowie in Tschechien erhöhte sich hingegen der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger. Neben den EU-Staaten stellt Eurostat für sieben weitere europäische Staaten Daten bereit. Bezogen auf diese 35 Staaten war der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger in der Türkei mit Abstand am höchsten (31,0 Prozent). Darauf folgten Island (21,5 Prozent), Spanien (17,9 Prozent), Malta (17,5 Prozent) und Rumänien (16,4 Prozent). Deutschland stand mit 10,3 Prozent auf Rang 12. Unter fünf Prozent lag der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger in Kroatien, Slowenien, Litauen, Montenegro, Griechenland und Polen.
In der EU-28 war der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger im Zeitraum 2002 bis 2018 bei jungen Männern in allen Jahren höher als bei jungen Frauen (2018: 12,2 gegenüber 8,9 Prozent). 29 der 35 hier betrachteten Staaten meldeten für Männer zwischen 18 und 24 Jahren im Jahr 2018 eine höhere Quote frühzeitiger Abgänger als für die Frauen dieser Altersgruppe. Dabei waren die Unterschiede in Island (13,1 Prozentpunkte), Estland (9,7), Spanien (7,7), Lettland (6,4) und Portugal (6,0) besonders groß (Deutschland: 2,4 Prozentpunkte). In Serbien gab es bei den Quoten keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. In Nordmazedonien (2,9 Prozentpunkte), der Türkei (1,2), Montenegro und der Slowakei (0,5) sowie in Bulgarien (0,2) lag der Anteil frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger bei den jungen Frauen höher als bei den jungen Männern.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Informationen zum Thema Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand finden Sie
Informationen zum Thema Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand finden Sie
Informationen zum Thema abgeschlossenes Universitäts- oder Hochschulstudium in der Gruppe der 30- bis 34-Jährigen finden Sie
Laut Eurostat haben die Daten zu Kroatien, Litauen, Slowenien und Montenegro nur eine geringe Zuverlässigkeit.