Vom weltweiten Warenimport – ohne den Handel zwischen den EU-Mitgliedern – entfielen im Jahr 2017 45,4 Prozent auf die USA, die Europäische Union und China. 2017 stammte mehr als ein Fünftel des Imports der EU aus China (20,6 Prozent), die USA hatten einen Anteil von 13,6 Prozent. Die USA importierten im selben Jahr jeweils rund ein Fünftel ihres Warenimports aus China und der EU (21,8 bzw. 18,5 Prozent). Von Chinas Warenimport stammten 14,4 Prozent aus der EU. Hinter Südkorea, Japan und Taiwan folgten die USA mit 9,1 Prozent.
Fakten
Nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) wurden im Jahr 2017 weltweit Waren im Wert von 17.952 Milliarden US-Dollar importiert. Die Europäische Union (EU), die USA und China sind dabei die wichtigsten Akteure. Zusammen wickelten sie 56,0 Prozent des grenzüberschreitenden Imports ab. Selbst wenn die 28 Mitgliedstaaten der EU als Staatenbund mit eigenem Binnenmarkt betrachtet werden, also der Handel innerhalb der EU (Intra-EU-Handel) herausgerechnet wird, entfielen 2017 immer noch 45,4 Prozent der weltweiten Einfuhren (14.471 Mrd. US-Dollar) auf die USA, die EU und China.
Bezogen auf den Extra-EU-Import ist China mit Abstand der wichtigste Handelspartner. Mehr als ein Fünftel des Imports der EU stammten 2017 aus China (20,6 Prozent) – 1995 lag der Anteil noch bei 4,1 Prozent. Auf Platz zwei beim Extra-EU-Import standen im Jahr 2017 die USA mit einem Anteil von 13,6 Prozent. Auch bei den USA haben China und die EU die höchsten Anteile am Warenimport. Im Jahr 2017 importierten die USA 21,8 Prozent ihres Warenimports aus China, weitere 18,5 Prozent stammten aus der EU. 1995 lag der Anteil Chinas am Import der USA noch bei 6,3 Prozent. Im Jahr 2017 stammten 14,4 Prozent von Chinas Warenimport aus der EU. Auf Platz zwei stand Südkorea mit einem Anteil von 10,4 Prozent, gefolgt von Japan (9,8 Prozent), Taiwan (9,2 Prozent) und den USA (9,1 Prozent).
Auch für Deutschland sind China und die USA die wichtigsten Handelspartner außerhalb der EU. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes standen 2017 beim Export die USA als Zielland an erster Stelle. Mit einem Anteil von 8,7 Prozent am Gesamtexport lagen sie sogar vor den wichtigsten europäischen Staaten. China stand – hinter Frankreich – an dritter Stelle (6,7 Prozent des Gesamtexports). Beim Import stand China sowohl vor allen außereuropäischen als auch vor allen europäischen Staaten an der Spitze (9,7 Prozent des Gesamtimports). Die USA folgten – hinter den Niederlanden und Frankreich – an vierter Stelle (5,9 Prozent). Werden die Außenhandelsumsätze – also Einfuhren und Ausfuhren – zusammen betrachtet, war China mit einem Umsatz von 186,9 Milliarden Euro im Jahr 2017 der wichtigste Handelspartner Deutschlands – vor den Niederlanden, den USA und Frankreich. 8,1 Prozent des gesamten Außenhandelsumsatzes von Deutschland entfielen auf den Handel mit China, 7,5 Prozent auf die USA. Weiter hatte Deutschland im Jahr 2017 das größte Handelsbilanzdefizit gegenüber China (-14,6 Mrd. Euro) und gegenüber den USA wurde der höchste Handelsbilanzüberschuss erzielt (+50,4 Mrd. Euro).
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Angaben zu Ex- und Importen können aus mehreren Gründen nicht unmittelbar zueinander in Beziehung gesetzt werden. Erstens werden die Exporte zu einem anderen Zeitpunkt erfasst als die Importe, was zu einer Erfassung in verschiedenen Kalenderjahren führen kann. Zweitens werden Warenausfuhren nach Möglichkeit "f.o.b." (free on board) erfasst – das heißt an der Zollgrenze des jeweils exportierenden Landes –, und Wareneinfuhren nach gängiger Methode "c.i.f." (costs, insurance, freight) registriert – also unter Berücksichtigung der entstandenen Transport- und Versicherungskosten. Am wichtigsten ist allerdings drittens, dass die Staaten Ex- und Importe nicht immer identisch zuordnen. So erfasst beispielsweise die EU China auch dann als Ursprungsland, wenn Importe aus China über Hongkong exportiert wurden. Auf der anderen Seite wird Hongkong diesen Handel als Export in die EU verbuchen. So erklärt es sich, dass nach Angaben der UNCTAD die EU im Jahr 2017 Waren im Wert von 16,3 Milliarden US-Dollar aus Hongkong importierte, Hongkong aber im selben Jahr Waren im Wert von 47,7 Milliarden US-Dollar in die EU exportierte.
Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und -einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden.
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EU – USA – China: Handelsbeziehungen – Import
Warenimport in absoluten Zahlen, Anteile des interregionalen Warenimports in Prozent, 1995 und 2017
2017 | ||||
---|---|---|---|---|
Warenimport insgesamt | Import aus der EU | Import aus den USA | Import aus China | |
in Mrd. USD | in Prozent | |||
EU-28 ohne Intra-EU-Import 1 | 2.300 | – | 13,6 | 20,6 |
USA | 2.408 | 18,5 | – | 21,8 |
China | 1.842 | 14,4 | 9,1 | – |
1995 | ||||
Warenimport insgesamt | Import aus EU | Import aus den USA | Import aus China | |
in Mrd. USD | in Prozent | |||
EU-28 ohne Intra-EU-Import 1 | 840 | – | 17,6 | 4,1 |
USA | 771 | 17,3 | – | 6,3 |
China | 132 | 15,6 | 12,2 | – |
Fußnote: 1 Intra-EU-Import: Warenimport zwischen den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Intraregionaler Warenimport)
Quelle: United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD): Online-Datenbank: UNCTADstat (09/2018)