Werden die EU-Bürger danach gefragt, was die beiden wichtigsten Probleme sind, denen ihr eigenes Land gegenübersteht, fallen die Antworten vielseitig aus. Zudem stehen in den EU-Mitgliedstaaten unterschiedliche Themen an der Spitze. EU-weit nannten im Frühjahr 2018 ein Viertel der Befragten das Thema Arbeitslosigkeit als wichtigstes nationales Problem. Darauf folgten die Themen Gesundheit/soziale Sicherung (23 Prozent) und Einwanderung (21 Prozent). Allerdings zählte Arbeitslosigkeit im Herbst 2009 und im Frühjahr 2013 noch für 51 Prozent der EU-Bürger zu den beiden wichtigsten Problemen, denen ihr eigenes Land zum damaligen Zeitpunkt gegenüberstand. Seitdem ist der Anteil stetig zurückgegangen. Hingegen wurden zwischen Herbst 2011 und Frühjahr 2018 die drei Themen Einwanderung, Renten sowie Gesundheit/soziale Sicherung immer häufiger genannt.
Fakten
Werden die EU-Bürger danach gefragt, was die beiden wichtigsten Probleme sind, denen ihr eigenes Land gegenübersteht, nannten im Frühjahr 2018 ein Viertel der Befragten das Thema Arbeitslosigkeit. Darauf folgten die Themen Gesundheit und soziale Sicherung (23 Prozent), Einwanderung (21 Prozent), steigende Preise/Inflation/Lebenshaltungskosten (17 Prozent), Renten (17 Prozent), wirtschaftliche Lage (15 Prozent), Bildungssystem (12 Prozent), Kriminalität und Wohnungsbau/Wohnungsbeschaffung (jeweils 11 Prozent). Nur einer von zehn Befragten zählte im Frühjahr 2018 Terrorismus oder Umwelt/Klima- und Energiefragen zu den beiden wichtigsten Problemen, denen ihr eigenes Land gegenübersteht. Noch weniger waren es bei den Themen Staatsverschuldung und Steuern.
In Folge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 stand das Thema Arbeitslosigkeit seit Frühjahr 2009 durchgehend an der Spitze der wichtigsten Probleme. Im Herbst 2009 und im Frühjahr 2013 zählten 51 Prozent der EU-Bürger Arbeitslosigkeit zu den beiden wichtigsten Problemen, denen ihr eigenes Land gegenübersteht. Seitdem ist der Anteil stetig zurückgegangen (Frühjahr 2018: 25 Prozent). Auch die wirtschaftliche Lage wird immer seltener als Problem genannt. Sahen diese im Herbst 2011 noch 42 Prozent der Befragten als eines der beiden wichtigsten Probleme, denen ihr eigenes Land gegenübersteht, reduzierte sich der Anteil bis zum Frühjahr 2018 auf 15 Prozent.
Hingegen wurden zwischen Herbst 2011 und Frühjahr 2018 die drei Themen Einwanderung, Renten sowie Gesundheit und soziale Sicherung immer häufiger genannt. Im Herbst 2011 zählten lediglich 7 Prozent der EU Bürger das Thema Einwanderung zu den beiden wichtigsten Problemen, denen ihr eigenes Land gegenübersteht. Im Frühjahr 2018 waren es dreimal so viele (mit 36 Prozent wurde der Höchstwert allerdings im Herbst 2015 erreicht). Bei den Themen Renten bzw. Gesundheit und soziale Sicherung stiegen die entsprechenden Werte zwischen Herbst 2011 und Frühjahr 2018 kontinuierlich von 8 auf 17 bzw. von 13 auf 23 Prozent.
Im Vergleich zu den Antworten auf die Frage, welches die wichtigsten Probleme sind, denen die EU gegenübersteht, fallen die Antworten auf die Frage, welches die wichtigsten Probleme sind, denen das eigene Land gegenübersteht vielseitiger aus. Anders formuliert konzentrieren sich die Antworten der Befragten bezogen auf die EU-Ebene stärker auf einzelne Themen, während auf nationaler Ebene unterschiedliche Themen an der Spitze stehen.
Die Arbeitslosigkeit lag im Frühjahr 2018 in sechs Mitgliedstaaten auf Platz eins der größten Probleme auf nationaler Ebene: Griechenland (54 Prozent), Spanien (52 Prozent), Kroatien (51 Prozent), Italien (48 Prozent), Frankreich (40 Prozent) und Portugal (32 Prozent). Der Bereich Gesundheit und soziale Sicherung lag in neun Mitgliedstaaten auf dem ersten Rang – in den Niederlanden (49 Prozent), in Schweden (48 Prozent), Finnland (47 Prozent) sowie in Ungarn (46 Prozent) sind besonders viele Bürger der Ansicht, dass dieses Thema zu den beiden wichtigsten Problemen des eigenen Landes gehört. Das Thema Einwanderung wurde in vier Ländern am häufigsten genannt – in Malta (39 Prozent), Deutschland (38 Prozent), Österreich (29 Prozent) und Belgien (26 Prozent). In Dänemark stand es zusammen mit dem Thema Gesundheit und soziale Sicherung an der Spitze (jeweils 34 Prozent).
In fünf Mitgliedstaaten stand im Frühjahr 2018 das Thema steigende Preise/Inflation/Lebenshaltungskosten an erster Stelle: in Litauen zählte dieses Problem für 63 Prozent der Befragten zu den beiden wichtigsten Problemen, denen ihr eigenes Land gegenübersteht. In Estland, Bulgarien, Tschechien sowie Rumänien lag der entsprechende Anteil zwischen 38 und 33 Prozent. Schließlich nannten die Befragten in Zypern am häufigsten das Thema wirtschaftliche Lage im eigenen Land (49 Prozent) und die Befragten in Luxemburg und Irland sahen das Thema Wohnungsbau/Wohnungsbeschaffung als größtes Problem auf nationaler Ebene (58 bzw. 56 Prozent).
Neben den Themen, die in mindestens einem EU-Mitgliedstaat, am häufigsten zu den beiden wichtigsten Problemen auf nationaler Ebene gezählt werden, wurden Frühjahr 2018 auch die verbleibenden Themen in manchen Ländern überdurchschnittlich oft als nationales Problem betrachtet. Beispielsweise wurde in Spanien häufig das Thema Renten problematisiert (41 Prozent) und in Schweden das Bildungssystem (34 Prozent). In Malta war ein hoher Anteil der Befragten der Ansicht, dass die Kriminalität ein Problem auf nationaler Ebene darstellt (30 Prozent). In Frankreich sowie dem Vereinigten Königreich wurde überdurchschnittlich oft das Thema Terrorismus genannt (22 bzw. 20 Prozent). Schließlich wurden in den Niederlanden 'Umwelt/Klima- und Energiefragen' oft zu den beiden wichtigsten Problemen gezählt, denen das eigene Land gegenübersteht (36 Prozent), in Griechenland galt dies für das Thema Staatsverschuldung (29 Prozent), in Estland und Lettland für das Thema Steuern (jeweils 28 Prozent).
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