Die 1.000 Unternehmen mit Hauptfirmensitz in der EU, die 2017 am meisten für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgaben, investierten im selben Jahr rund 206 Milliarden Euro im Bereich FuE. An der Spitze standen dabei die drei Automobilhersteller Volkswagen (13,1 Mrd. Euro), Daimler (8,7 Mrd. Euro) und BMW (6,1 Mrd. Euro). Von den 25 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben gehörten 2017 neun zum Sektor Automobilbau/-teile und sieben zum Sektor Pharmazieprodukte/Biotechnologie. Die FuE-Ausgaben sind stark konzentriert: Im Jahr 2017 entfielen auf die Top 10 – also auf 1 Prozent der Unternehmen – 30,9 Prozent der FuE-Investitionen. Und die 20 beschäftigungsstärksten FuE-Unternehmen beschäftigten 2017 6,2 Millionen Personen. Die hohen Investitionen sowie die hohen Beschäftigungszahlen erhöhen die Abhängigkeit der Staaten von den FuE- Unternehmen.
Fakten
Die 1.000 Unternehmen mit Hauptfirmensitz in der Europäischen Union (EU), die 2017 am meisten für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgaben, investierten im selben Jahr rund 206 Milliarden Euro im Bereich FuE. Mit 13,1 Milliarden Euro tätigte im Jahr 2017 EU-weit kein Unternehmen mehr FuE-Ausgaben als der deutsche Automobilhersteller Volkswagen – der Anteil von VW an den gesamten FuE-Investitionen der 1.000 größten Unternehmen lag bei 6,4 Prozent. Es folgten die Automobilhersteller Daimler (8,7 Mrd. Euro / 4,2 Prozent) und BMW (6,1 Mrd. Euro / 3,0 Prozent) sowie das Unternehmen Robert Bosch (5,9 Mrd. Euro / 2,9 Prozent). Mit dem Elektronikkonzern Siemens stand auch an fünfter Stelle ein Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. An sechster und siebter Stelle standen die beiden Pharmaunternehmen Sanofi und Bayer mit Hauptsitz in Frankreich bzw. Deutschland, gefolgt vom finnischen Technik- und Kommunikationskonzern Nokia.
Nach wie vor wird die Liste der 1.000 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben in der Spitze von Firmen aus den Sektoren Automobilbau/-teile sowie Pharmazieprodukte/Biotechnologie dominiert: Von den 25 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben gehörten 2017 neun beziehungsweise sieben Unternehmen zu diesen beiden Sektoren. In der Gruppe der 1.000 Unternehmen waren es 49 beziehungsweise 154 Unternehmen.
Bei den 1.000 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben sind die Investitionen stark konzentriert: Im Jahr 2017 entfielen auf die Top 10 – also auf 1 Prozent der Unternehmen – 30,9 Prozent der FuE-Investitionen. Insgesamt investierten im Jahr 2017 EU-weit 37 Unternehmen jeweils mehr als eine Milliarde Euro in den Bereich FuE. Ihr Anteil an den gesamten FuE-Ausgaben der 1.000 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben belief sich auf 58,1 Prozent. Auf der anderen Seite lagen die FuE-Ausgaben von 735 Unternehmen im Jahr 2017 bei weniger als 100 Millionen Euro. Entsprechend hatten diese 735 Unternehmen lediglich einen Anteil von 10,6 Prozent an den gesamten FuE-Investitionen der 1.000 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben.
Von den 1.000 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben im Jahr 2017 haben 962 Angaben zur Zahl der Beschäftigten gemacht. Diese 962 Unternehmen beschäftigten im Jahr 2017 rund 21,3 Millionen Personen – allein bei den 20 beschäftigungsstärksten FuE-Unternehmen waren es 6,2 Millionen (alle Bereiche, nicht ausschließlich FuE). Bei den Top 50 steigt die Zahl der Beschäftigten auf gut 10,4 Millionen, was etwa der Hälfte aller Beschäftigten der 962 Unternehmen entspricht (49,0 Prozent). EU- und damit auch deutschlandweit standen im Jahr 2017 Volkswagen und die Deutsche Post mit 642.300 bzw. 519.544 Beschäftigten an der Spitze. Die hohe Konzentration der FuE-Ausgaben und die große Bedeutung der Unternehmen für die Beschäftigung haben zur Folge, dass die Abhängigkeit der Staaten von einzelnen Unternehmen und deren Investitionsentscheidungen hoch ist. Je kleiner der Staat und je größer das Unternehmen, desto größer ist diese Abhängigkeit.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Alle Angaben beziehen sich auf die 1.000 Unternehmen, die – gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) – EU-weit am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten, in denen sich ihr Hauptsitz befindet, zugeordnet und jeweils einem einzelnen Forschungssektor. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Ebenso beziehen sich die Angaben zur Beschäftigung auf das In- und Ausland.
Für die bessere Lesbarkeit wird für die Angaben des '2018 EU Industrial R&D Investment Scoreboard' im Text das Bezugsjahr 2017 genannt. Die Datengrundlage bezieht sich auf das Fiskaljahr 2017. Dabei entsprechen die Geschäftsjahre der Unternehmen zwar meistens aber nicht immer dem Kalenderjahr. Konkret beziehen sich die Daten insgesamt auf den Zeitraum Ende 2016 bis Mitte 2018.
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