Je nach Hauptsitz der nach Forschungsausgaben 1.000 größten Unternehmen mit Hauptsitz in der EU konzentrieren sich die Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) sehr unterschiedlich auf die fünf größten Forschungssektoren. Wie in den Jahren zuvor tätigten die Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland auch 2017 besonders hohe Investitionen im Bereich Automobilbau/-teile – 52,1 Prozent ihrer gesamten FuE-Ausgaben. Auch in Frankreich bzw. den Niederlanden hatte der Sektor eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung (27,6 bzw. 27,8 Prozent). Bei den FuE-Investitionen der Unternehmen mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich dominierte der Sektor Pharmazieprodukte/Biotechnologie (39,2 Prozent). Dies galt auch für die Unternehmen in Dänemark und Irland, die in diesen Sektor 60,8 bzw. 34,2 Prozent ihrer FuE-Ausgaben investierten. Der Sektor Hardware/technische Geräte und Anlagen war hingegen in Schweden und Finnland von überdurchschnittlich hoher Bedeutung (35,7 bzw. 76,4 Prozent).
Fakten
Die 1.000 Unternehmen mit Hauptfirmensitz in der Europäischen Union (EU), die 2017 am meisten für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgaben, investierten im Jahr 2017 rund 206 Milliarden Euro im Bereich FuE. Dabei entfiel fast die Hälfte der Investitionen auf nur zwei Sektoren: Automobilbau/-teile (28,0 Prozent) und Pharmazieprodukte/Biotechnologie (19,7 Prozent). Werden noch die drei Sektoren Hardware/technische Geräte und Anlagen (7,7 Prozent), Elektronik/elektrische Geräte und Anlagen (5,2 Prozent) sowie Software/Computerdienstleistungen (4,9 Prozent) hinzugezählt, steigt der entsprechende Anteil auf knapp zwei Drittel (65,5 Prozent).
Nach Angaben des EU Industrial R&D Investment Scoreboard der Europäischen Kommission stammten von den FuE-Ausgaben in Höhe von 206 Milliarden Euro im Jahr 2017 mehr als zwei Drittel von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in einem von lediglich drei Staaten hatten (68,3 Prozent). Bei den Top-5-Staaten steigt der Anteil auf 81,8 Prozent, bei den Top 10 auf 97,0 Prozent. An erster Stelle standen mit großem Abstand die Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland (39,4 Prozent), gefolgt vom Vereinigten Königreich (14,8 Prozent), Frankreich (14,0 Prozent), den Niederlanden (8,9 Prozent) und Schweden (4,6 Prozent).
Je nach Hauptsitz der 1.000 hier betrachteten Unternehmen konzentrierten sich im Jahr 2017 die FuE-Investitionen sehr unterschiedlich auf die fünf größten Forschungssektoren. Wie in den Jahren zuvor tätigten die Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland auch 2017 besonders hohe Investitionen im Bereich Automobilbau/-teile. Der FuE-Anteil dieses Sektors an den gesamten FuE-Ausgaben der 219 größten Unternehmen mit Sitz in Deutschland lag bei 52,1 Prozent. Aber auch in Frankreich (27,6 Prozent) und den Niederlanden (27,8 Prozent) hatte der Sektor Automobilbau/-teile eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung bei den FuE-Investitionen der 111 bzw. 53 größten FuE-Unternehmen in diesen Ländern. In Frankreich hatte zudem der Sektor Pharmazieprodukte/Biotechnologie einen auffallend hohen Anteil an den FuE-Investitionen (25,5 Prozent).
Im Jahr 2017 dominierte bei den FuE-Investitionen der 275 größten FuE-Unternehmen mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich der Sektor Pharmazieprodukte/Biotechnologie (39,2 Prozent). Dies galt auch für die FuE-Investitionen der 42 bzw. 27 Unternehmen mit Hauptsitz in Dänemark (60,8 Prozent) bzw. Irland (34,2 Prozent). Der Sektor Hardware/technische Geräte und Anlagen war hingegen in Schweden und Finnland von überdurchschnittlich hoher Bedeutung: Die 77 Unternehmen mit Hauptsitz in Schweden investierten 35,7 Prozent ihrer gesamten FuE-Ausgaben in den Bereich Hardware/technische Geräte und Anlagen. In Finnland lag der entsprechende Anteil dieses Sektors sogar bei 76,4 Prozent. Bezogen auf die zehn hier betrachteten Staaten hat der Sektor Software/Computerdienstleistungen nur bei den FuE-Investitionen der 20 größten FuE-Unternehmen mit Hauptsitz in Spanien eine relativ große Bedeutung: Der Anteil an den gesamten FuE-Ausgaben der 20 Unternehmen lag 2017 bei 21,1 Prozent.
Bezogen auf die zehn hier betrachteten Staaten war der Ausgabenanteil, der 2017 für die fünf größten Forschungssektoren aufgewendet wurde, bei den Unternehmen mit Hauptsitz in Italien am niedrigsten (16,8 Prozent), darauf folgten die Unternehmen in Spanien (33,6 Prozent) und Schweden (41,1 Prozent). Bei allen anderen Staaten lag der entsprechende Anteil bei mehr als der Hälfte. Am höchsten war er bei den Unternehmen mit Hauptsitz in Finnland (81,9 Prozent) und Deutschland (79,8 Prozent). Bei den Unternehmen mit Hauptsitz in Dänemark und Frankreich entfielen auf die fünf größten Forschungssektoren noch 67,6 bzw. 65,8 Prozent der FuE-Ausgaben.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Alle Angaben beziehen sich auf die 1.000 Unternehmen, die – gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) – EU-weit am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten, in denen sich ihr Hauptsitz befindet, zugeordnet und jeweils einem einzelnen Forschungssektor. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden.
Für die bessere Lesbarkeit wird für die Angaben des '2018 EU Industrial R&D Investment Scoreboard' im Text das Bezugsjahr 2017 genannt. Die Datengrundlage bezieht sich auf das Fiskaljahr 2017. Dabei entsprechen die Geschäftsjahre der Unternehmen zwar meistens aber nicht immer dem Kalenderjahr. Konkret beziehen sich die Daten insgesamt auf den Zeitraum Ende 2016 bis Mitte 2018.
Lesebeispiel: Von den 1.000 Unternehmen mit Hauptfirmensitz in der EU, die 2017 am meisten für Forschung und Entwicklung ausgaben, hatten 219 ihren Hauptfirmensitz in Deutschland. Von den FuE-Ausgaben dieser 219 Unternehmen im In- und Ausland entfielen 52,1 Prozent auf den Forschungssektor Automobilbau/-teile bzw. insgesamt 79,8 Prozent auf die EU-weit fünf größten Forschungssektoren.
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