In Luxemburg lernten im Jahr 2017 alle Schülerinnen und Schüler des Sekundarbereichs I Deutsch. Und in Dänemark und Polen waren es deutlich mehr als zwei Drittel (76,1 bzw. 70,0 Prozent). Auch im Sekundarbereich II stand Luxemburg an der Spitze (82,0 Prozent). Mit Abstand folgten Polen (56,7 Prozent), Ungarn (42,3 Prozent), die Slowakei (41,9 Prozent) und Tschechien (38,0 Prozent). Deutsch ist nach Englisch und Französisch die am häufigsten gelernte Fremdsprache innerhalb der Europäischen Union. Englisch wird dabei nicht nur EU-weit häufiger als Fremdsprache gelernt als Deutsch, sondern – bis auf in Luxemburg – auch in jedem EU-Mitgliedstaat. Französisch wird hingegen im Sekundarbereich I bzw. im Sekundarbereich II in nur zehn bzw. elf EU-Mitgliedstaaten häufiger als Fremdsprache gelernt als Deutsch.
Fakten
In der Europäischen Union war Deutsch im Jahr 2017 unter Schülerinnen und Schülern des Sekundarbereichs I nach Englisch und Französisch die am häufigsten gelernte Fremdsprache. Am höchsten war der Anteil der Deutschlernenden in Luxemburg, wo Deutsch für alle Schülerinnen und Schüler auf dem Stundenplan stand. Auch in Dänemark (76,1 Prozent), Polen (70,0 Prozent) und – außerhalb der EU – in Nordmazedonien (51,5 Prozent) lernten 2017 mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler des Sekundarbereichs I Deutsch. Darauf folgten die Niederlande (49,9 Prozent), Griechenland (48,0 Prozent), Tschechien (47,9 Prozent), Kroatien (46,2 Prozent) und die Slowakei (43,0 Prozent).
Bezogen auf den Sekundarbereich II stand ebenfalls Luxemburg an Spitze. Hier lernten 82,0 Prozent der Schülerinnen und Schüler Deutsch als Fremdsprache. In Polen galt dies für deutlich mehr als die Hälfte (56,7 Prozent). Darauf folgten Ungarn (42,3 Prozent), die Slowakei (41,9 Prozent), Tschechien (38,0 Prozent), Slowenien (37,8 Prozent) und Kroatien (35,0 Prozent).
Dänemark und Griechenland fallen dadurch auf, dass dort im Jahr 2017 im Sekundarbereich I 76,1 bzw. 48,0 Prozent der Schülerinnen und Schüler Deutschunterricht hatten, im Sekundarbereich II die Anteile aber lediglich bei 17,5 bzw. 3,5 Prozent lagen. Anders verhält es sich in Bulgarien, Belgien und Island: Beim Sekundarbereich I lagen die drei Staaten mit Werten von 6,0, 0,7 bzw. 2,3 Prozent im unteren Viertel der 28 hier betrachteten Staaten. Hingegen lernten im Sekundarbereich II in Bulgarien 30,0 Prozent sowie in Belgien und Island 15,5 bzw. 17,3 Prozent Deutsch als Fremdsprache.
Englisch und Französisch sind die beiden am häufigsten gelernten Fremdsprachen in der EU. Im Vergleich zu Deutsch gilt das für Englisch im Sekundarbereich I und II nicht nur EU-weit, sondern auch in jedem EU-Mitgliedstaat außer in Luxemburg. Französisch wird hingegen im Sekundarbereich I bzw. im Sekundarbereich II in nur zehn bzw. elf EU-Mitgliedstaaten häufiger als Fremdsprache gelernt als Deutsch. Insbesondere in Ungarn, Kroatien, der Slowakei, Polen und Slowenien wird sowohl im Sekundarbereich I als auch im Sekundarbereich II sehr viel häufiger Deutsch als Fremdsprache gelernt.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED – International Standard Classification of Education. Laut Eurostat schließt der Sekundarbereich I (ISCED-Stufe 2) an den Primarbereich an und dauert gewöhnlich bis zum Ende der Schulpflicht. In Luxemburg wird Deutsch in der nationalen Bildungsstatistik als Fremdsprache ausgewiesen, obwohl es eine der Amtssprachen ist.