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Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist in Deutschland im Artikel 3 des Grundgesetzes seit 1958 festgeschrieben. Dennoch existieren bis heute Rollenvorstellungen und damit einhergehende Arbeitsteilungen, die eine Gleichstellung beide Geschlechter erschweren. Die Überwindung von Rollenstereotypen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt der heutigen Gleichstellungspolitik. Die systematische Erforschung der Geschlechterverhältnisse in der Soziologie ist deshalb wichtig, um die gesellschaftliche Entwicklung hinsichtlich der Gleichstellung besser bewerten zu können. Zentrale Indikatoren zur Einstellung bezüglich Gleichstellung und Rollenverteilung von Frau und Mann werden in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) immer wieder erhoben. Die langen Zeitreihen erlauben einen Vergleich zwischen den Befragungswellen und ermöglichen es, die Entwicklung der Gleichstellung zwischen Frau und Mann in Deutschland einzuschätzen.
Im Folgenden wird näher untersucht, wie sich die Rollenvorstellungen zu Frauen und Männern innerhalb der Familie seit den 1990er-Jahren verändert haben. Die Darstellung dieser Einstellungen ist deshalb wichtig, weil sie das gesellschaftliche Klima und die Geschlechterkultur Deutschlands repräsentieren. In einem ersten Schritt wird die Zustimmung zur Aussage "Die Aufgabe des Ehemannes ist es, Geld zu verdienen, die der Ehefrau, sich um Haushalt und Familie zu kümmern" im Zeitverlauf dargestellt. Dazu werden auch Vergleiche hinsichtlich sozialstruktureller Aspekte wie Geschlecht, Bildung, Wohnort oder Altersgruppe gezogen. In einem weiteren Schritt werden aus dem Familienleitbildsurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung von 2016 Einstellungen zur Rollenverteilung innerhalb der Familie zwischen Müttern und Vätern dargestellt.
Autor(en): Sabine Diabaté Herausgeber: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
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