Die Bereitschaft, Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen, um dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken, ist in Deutschland grundsätzlich hoch. Doch die Meinungen gehen darüber auseinander, welche konkreten politischen Maßnahmen und Instrumente sinnvoll sind und umgesetzt werden sollen. Im öffentlichen und politischen Diskurs werden vor allem ordnungspolitische und ökonomische Instrumente diskutiert. Ordnungspolitische Instrumente umfassen gesetzliche Regelungen (beispielsweise das Verbot von Haushaltsgeräten mit schlechter Energieeffizienz); ökonomische Instrumente reichen von Subventionen bis hin zu Steuern und Abgaben (beispielsweise eine CO₂-Steuer).
Ein wichtiger Baustein zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen, der im Folgenden näher betrachtet werden soll, ist die sogenannte Energiewende, also die Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energiequellen. Die meiste Zustimmung in der Bevölkerung fanden hier ökonomische Maßnahmen, die darauf abzielen, Energie aus erneuerbaren Energiequellen günstiger und damit im Vergleich zu Energie aus fossilen Brennstoffen attraktiver zu machen. Insgesamt 84 % der Menschen befürworteten die Verwendung öffentlicher Gelder für eine solche Förderung erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonnenenergie, nur 9 % waren gänzlich dagegen. Im Unterschied dazu erhielten marktregulierende Maßnahmen, die Energie aus fossilen Brennstoffen durch höhere Abgaben und Steuern verteuern sollen, deutlich weniger Zustimmung. Sie wurden nur von 38 % der Bevölkerung befürwortet. Ein vergleichbar großer Anteil (39 %) lehnte diese Maßnahmen ab. Damit erhielten ausgerechnet die Maßnahmen am wenigsten Zuspruch, von denen sich viele Umweltpolitikerinnen und Wissenschaftler derzeit am meisten versprechen.
Ein hoher Zuspruch zeigt sich auch bei gesetzlichen Verboten von Haushaltsgeräten mit schlechter Energieeffizienz. In Deutschland befürworteten 69 % der Menschen solche Verbote, 17 % lehnten sie ab. Inwieweit sich diese eher positive Einstellung zu staatlichen Verboten auf andere Güter übertragen lässt (beispielsweise ein Dieselfahrverbot), lässt sich damit nicht sagen. Offen bleibt auch die Frage, ob sich die hohe Zustimmung zu Subventionen sowie die Ablehnung von Steuern und Abgaben auch in anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen zeigen, wie beispielsweise in der Industrieproduktion, Ernährung und Landwirtschaft.
Die Bereitschaft, persönlich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist in Deutschland insgesamt hoch. Für den Umweltschutz Abstriche beim persönlichen Lebensstandard zu machen, fanden 69 % der Deutschen "eher akzeptabel" oder sogar "sehr akzeptabel". Das sind etwas mehr als noch im Jahr 2014. Auch hier zeigen sich Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Frauen waren eher bereit, für den Klimaschutz Abstriche beim Lebensstandard zu machen als Männer. Im Vergleich der Altersgruppen waren jüngere Menschen (unter 35 Jahren) durchweg seltener bereit, Abstriche zu machen. Das zeigt noch einmal, dass jüngere Gruppen nicht per se klimabewusster sind als ältere Menschen. Die persönliche Bereitschaft einen Beitrag zu leisten, hängt besonders stark vom Bildungsstand und der politischen Einstellung ab. Personen mit (Fach-)Hochschulreife, und damit in der Regel auch mit höherem Einkommen, waren häufiger bereit, Abstriche beim Lebensstandard zu machen. Dasselbe gilt für Personen, die sich eher dem linken politischen Spektrum zuordnen. Außerdem waren Ostdeutsche seltener bereit, Abstriche beim persönlichen Lebensstandard zu machen als Westdeutsche. Insgesamt fällt auf, dass die Personengruppen, die ein höheres Problembewusstsein aufwiesen, auch eher bereit waren, Abstriche beim Lebensstandard für den Klimaschutz zu machen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Klimabewusstsein in Deutschland seit vielen Jahren und über weite Bevölkerungsgruppen hinweg hoch ist. Der Klimawandel wird von der überwiegenden Mehrheit der Menschen in Deutschland als ein von Menschen verursachtes Phänomen und ernsthaftes Problem angesehen. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet Maßnahmen zum Klimaschutz wie die öffentliche Förderung von erneuerbaren Energien sowie Verbote von Haushaltsgeräten mit besonders schlechter Energieeffizienz. Deutlich geringer ist dagegen die Zustimmung zu Abgabenerhöhungen bei fossilen Brennstoffen, die mit höheren Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher verbunden wären. Offenbar können oder wollen nicht alle diese mit dem Klimaschutz verbundenen zusätzlichen finanziellen Belastungen tragen. So fällt die Bereitschaft, für den Klimaschutz persönliche Abstriche beim Lebensstandard zu machen, beispielsweise bei Menschen mit niedriger Schulbildung, die oft mit niedrigeren Einkommen einhergehen dürfte, geringer aus. Die Einsicht und die generelle Bereitschaft, die klimaschädlichen Treibhausgase zu reduzieren und damit den Klimawandel einzudämmen, ist dennoch in allen Bevölkerungsgruppen deutlich gegeben.