Dieser Abschnitt beleuchtet die zeitliche Entwicklung des Aufkommens an Haushaltsabfall, den die öffentliche Müllabfuhr im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Entsorgung bei privaten Haushalten einsammelte. Hierin ist auch hausmüllähnlicher Geschäfts- und Gewerbemüll enthalten, sofern er ebenfalls über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger entsorgt wurde. Das in Interner Link: Abschnitt 13.3.1 dargestellte Abfallaufkommen enthält im Gegensatz hierzu auch die im Gewerbe erzeugten, privatwirtschaftlich eingesammelten hausmüllähnlichen Abfälle. Daher ist die Menge der haushaltstypischen Siedlungsabfälle im vorhergehenden Abschnitt größer als die hier angegebene Menge der bei privaten Haushalten eingesammelten Haushaltsabfälle. Haushaltsabfälle sind dabei aus statistischer Sicht bestimmte Siedlungsabfälle, die als überwiegend haushaltstypisch definiert werden (wie Hausmüll, Sperrmüll, Verpackungen, Abfälle aus der Biotonne).
Im Jahr 2018 sammelte die Müllabfuhr bei den privaten Haushalten insgesamt 37,8 Millionen Tonnen Abfälle ein. Das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen (Haus- beziehungsweise Restmüll, Bioabfälle, Wertstoffe sowie Sperrmüll) sank von 462 Kilogramm im Jahr 2017 auf 455 Kilogramm im Jahr 2018. Maßgeblich für den Rückgang des Abfallaufkommens um 7 Kilogramm pro Person waren die Bioabfälle (Garten- und Parkabfälle sowie Abfälle aus der Biotonne): Aufgrund der Trockenheit und des dadurch beispielsweise bedingten geringeren Grasaufwuchses sowie des geringeren Feuchtigkeitsgehalts der Bioabfälle fielen 2018 mit 9,9 Millionen Tonnen fast 0,4 Millionen Tonnen weniger Bioabfälle an als 2017. Pro Kopf war das ein Rückgang um 5 Kilogramm auf 120 Kilogramm bei den organischen Abfällen.
Das Pro-Kopf-Aufkommen der getrennt gesammelten Wertstoffe (wie Papier, gemischte Verpackungen, Glas) und organischen Abfälle ist seit dem Jahr 2008 gestiegen (2018: 266 kg pro Person, 2008: 250 kg pro Person) und das Pro-Kopf-Aufkommen des Hausmülls (Restmülltonne) gleichzeitig gesunken (2018: 157 kg pro Person, 2008: 168 kg pro Person). Auch wenn es im Zeitraum von 2008 bis 2018 kleinere Einbrüche gibt, lassen die Zahlen einen generellen Trend zur verstärkten Abfalltrennung zugunsten der Abnahme der Abfälle aus der Restmülltonne erkennen. Dies ist nicht zuletzt auf die zunehmende Verbreitung sowohl der Wertstofftonne als auch der Biotonne zurückzuführen.
Bei den organischen Abfällen ist zu unterscheiden zwischen den Abfällen aus der Biotonne und den biologisch abbaubaren Garten- und Parkabfällen (einschließlich Friedhofsabfällen). Diese werden unter anderem auch beeinflusst von der Witterung. So lässt sich in trockeneren Jahren ein Rückgang bei den Bioabfällen beobachten.