Die Nachfrage nach Energie durch Wirtschaft und Bevölkerung erfordert einen erheblichen Einsatz von Rohstoffen. So wurden 2018 in Deutschland 177 Millionen Tonnen fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas abgebaut beziehungsweise gefördert. Hieran hatte Braunkohle mit 166 Millionen Tonnen den weitaus größten Anteil. Bei diesem Rohstoff sank die geförderte Menge zwischen 2003 und 2018 leicht um 7,2 % oder 13 Millionen Tonnen. Dagegen fällt der Steinkohlebergbau aufgrund der deutlich geringeren Menge (2003: 26 Millionen Tonnen; 2018: 3 Millionen Tonnen) mit einem Rückgang um 90 % kaum ins Gewicht. Insgesamt ist die Förderung fossiler Energieträger im genannten Zeitraum im Inland um 22 % zurückgegangen.
Energieaufkommen und -verbrauch
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Neben Rohstoffen aus der inländischen Umwelt decken auch Einfuhren aus dem Ausland die inländische Nachfrage nach Energieträgern. Im Zeitraum 2003 bis 2018 blieb die gesamte importierte Menge an fossilen Energierohstoffen nahezu konstant (+ 1,2 %). Die Einfuhr von Erdöl, das 2003 die Importe fossiler Energierohstoffe noch klar dominierte, ging bis 2018 um 24 % zurück. Allerdings stieg die Menge an Steinkohle aus dem Ausland von 2003 bis 2018 um 56 % oder 16 Millionen Tonnen an. Der Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau in Deutschland – die letzte Zeche wurde 2018 geschlossen – wurde also zu einem großen Teil durch Importe desselben Rohstoffs kompensiert. Braunkohle spielt bei den Importen keine Rolle.
Die genannten fossilen Rohstoffe werden vorrangig für die Gewinnung von Energie eingesetzt. Das heißt, sie werden in Strom oder Wärme umgewandelt oder als Kraftstoff im Verkehr genutzt. Ein kleiner Teil wird für nicht energetische Zwecke eingesetzt, zum Beispiel für die Herstellung von Kunststoffen. Neben den fossilen Energieträgern gewinnen erneuerbare Energien an Bedeutung für die inländische Energieversorgung. Komplettiert wird das gesamte Aufkommen an Energie durch Strom, der bereits im Ausland erzeugt und nach Deutschland importiert wird.
Stromerzeugung
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 534 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Der Anteil erneuerbarer Energien – wie Windkraft und Photovoltaik – an der insgesamt eingespeisten Strommenge lag bei 42 %, der Anteil konventioneller Stromerzeugung – unter anderem Kohle, Erdgas und Kernenergie – bei 58 %.
Kohle war mit einem Anteil von 30 % der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung, gefolgt von Windkraft (23 %), Kernenergie (13 %), Erdgas (12 %) und Photovoltaik (8 %).
Im ersten Quartal 2020 wurde erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und in das Stromnetz eingespeist als aus konventionellen Energieträgern, was unter anderem auf ein sehr windreiches Quartal zurückzuführen ist.
Im längerfristigen Trend der Bruttostromerzeugung zeigt sich eine Abnahme der Anteile von Kohle und Kernenergie, während die Bedeutung von Windkraft, Photovoltaik und sonstigen erneuerbaren Energien – beispielsweise Biomasse – zunimmt.
Bruttostromerzeugung nach Energieträgern — in Prozent (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Bruttostromerzeugung nach Energieträgern — in Prozent (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Wie hat sich der Energieverbrauch entwickelt? Der Primärenergieverbrauch der Inländer, das heißt der in Deutschland ansässigen Privatpersonen und Unternehmen, ist zwischen 2003 und 2018 von 14.531 auf 13.170 Petajoule zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang um 9,4 %. Ein Drittel der Gesamtmenge wird von privaten Haushalten verbraucht, der verbleibende Rest von Unternehmen. Auf die Industrie, das heißt auf die Produktionsbereiche Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau, entfallen 39 %, auf die privaten Haushalte 33 %, auf die Dienstleistungsbereiche 26 % und auf die Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 1 % des gesamten Verbrauchs. Bei diesen Angaben zum Energieverbrauch der gesamten Volkswirtschaft sind Energieverluste, die in Kraftwerken etwa beim Umwandeln von Kohle in Strom entstehen, den Endverbrauchern zugerechnet.
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