Für die Betrachtung des Lebensstandards werden die Indikatoren Haushaltseinkommen und Arbeitnehmerentgelte herangezogen. Bezogen auf die Flächenstaaten liegen diese in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern über denjenigen in den norddeutschen Ländern. Die Arbeitnehmerentgelte (Bruttolöhne und -gehälter sowie Sozialbeiträge der Arbeitgeber) differierten 2017 um etwa je 600 Euro zwischen Schleswig-Holstein und Hessen und zwischen Großstädten und ländlichen Kreisen in Westdeutschland. In Ostdeutschland waren kaum länderspezifische Unterschiede festzustellen; die Entgelte lagen dabei zwischen 2.391 Euro in Brandenburg (durch die Nähe zu Berlin bedingt) und 2.301 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Kreistypen waren jedoch erhebliche Divergenzen festzustellen. Zu berücksichtigen ist, dass angesichts geringerer Lebenshaltungskosten auf dem Land die nominellen Unterschiede keine gleich starke Reduktion der Kaufkraft bedeuten.
Lebensstandard
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Bezüglich des Haushaltseinkommens fanden sich 2017 unter den 50 "ärmsten" von 401 Kreisen und Kreisregionen 32 ostdeutsche Regionen, wobei die Haushalte mit geringstem Einkommen in Westdeutschland lagen (Gelsenkirchen und Duisburg, gefolgt von Halle / Saale und Offenbach am Main). Unter den 100 "reichsten" Regionen war keine einzige ostdeutsche zu finden. Erst an 190. Stelle folgte mit dem Kreis Potsdam-Mittelmark ein ostdeutscher Kreis. Nach wie vor besteht ein ausgeprägtes Einkommensgefälle zwischen West- und Ostdeutschland.
Bei der Untersuchung der Haushaltseinkommen in den einzelnen Kreisen fällt auf, dass sich am oberen Ende der Rangfolge seit 15 Jahren dieselben Kreise befinden. Die höchsten Einkommen haben die Haushalte in den Landkreisen Starnberg, Hochtaunuskreis, Heilbronn, München und Baden-Baden. Dabei sind besonders hohe Zuwächse bei den Haushaltseinkommen in den Kreisen zu verzeichnen, die ohnehin die höchsten Haushaltseinkommen aufweisen. Bis auf einige Ausnahmen blieben auch die Strukturen am unteren Ende der Rangfolge erhalten.
In Bezug auf den Wohnstandard holten die ostdeutschen Regionen mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 40 bis 46 Quadratmetern je Person deutlich auf. Westdeutsche verfügten im Durchschnitt über 47 Quadratmeter, wobei sich die im Mittel größten Wohnungen erwartungsgemäß in den ländlichen Kreisen mit höherem Eigentümeranteil fanden. Während sich die verfügbaren Wohnflächen in Großstädten angeglichen haben, bestehen in ländlichen Regionen deutlichere Unterschiede. Der Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern an allen Wohngebäuden ist zudem in den jeweiligen Kreistypen im Westen höher als in Ostdeutschland. Dort wurden auch in kleineren Kommunen etwas häufiger Geschosswohnungen gebaut. Die Suburbanisierung in Westdeutschland in den 1970er- und 1980er-Jahren, die in der DDR nicht stattgefunden hat, kommt weiterhin in großen Wohnflächen zum Ausdruck.
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