Eine der Funktionen, die Vermögen erfüllen kann, ist die Einkommenserzielungsfunktion, da durch Kapitalerträge, zum Beispiel durch Zinsen, Dividenden oder auch Mieteinahmen, zusätzliches Vermögen generiert werden kann. Zudem gilt, dass Personen mit einem hohen Nettoeinkommen auch eher in der Lage sind, Geld zu sparen, und somit schneller Vermögen akkumulieren. Somit bedingen sich Einkommen und Vermögen gegenseitig. Es ist daher davon auszugehen, dass mit einer höheren Einkommensposition auch ein höheres Nettovermögen einhergeht.
Der Vergleich der Jahre 2012 und 2017 bestätigt diesen Zusammenhang. Im ersten Einkommensdezil war das durchschnittliche Nettovermögen mit Werten von jeweils rund 24.000 Euro am geringsten. In beiden Jahren nahm die Höhe des Nettovermögens über die Einkommensverteilung hinweg deutlich zu und erreichte im höchsten Einkommensdezil – also den 10 % der Bevölkerung mit den höchsten Nettoeinkommen – Werte von knapp 250.000 Euro im Jahr 2012 und rund 350.000 Euro im Jahr 2017. Die absolute Veränderung zwischen beiden Jahren fiel im obersten Einkommensdezil mit 100.000 Euro mit Abstand am höchsten aus. Relativ gesehen waren die Zuwächse aber deutlich gleichmäßiger verteilt, mit knapp 40 % in der Mitte wie auch an der Spitze der Verteilung. Am untersten Rand der Einkommensverteilung stagnierte dagegen das Nettovermögen. Dies erklärt sich auch aus dem Vermögensportfolio, da im unteren Einkommens- und Vermögensbereich vor allem Vermögenskomponenten vorliegen, die in dem betrachteten Zeitraum ihren Wert nur wenig verändert haben, zum Beispiel Fahrzeuge.