Zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen markante Unterschiede in der Höhe des Nettovermögens. Während in Westdeutschland im Jahr 2017 Personen ab 17 Jahren im Durchschnitt über ein Vermögen von knapp 125.000 Euro pro Kopf verfügten, betrug der Wert in Ostdeutschland mit nur etwa 55.000 Euro pro Kopf weniger als die Hälfte. Gemessen am Median – also dem Wert, der die obere von der unteren Hälfte der Bevölkerung trennt – war das Gefälle noch größer: Im Westen lag er bei knapp 35.000 Euro, im Osten bei nur rund 13.000 Euro.
Ein Vergleich des Nettovermögens nach Altersklassen zeigt für Westdeutschland ein deutliches Lebenszyklusmuster: Bis zu einem Alter von 25 Jahren verfügten junge Erwachsene im Jahr 2017 über ein durchschnittliches Nettovermögen von weniger als 10.000 Euro. Mit Abschluss der Ausbildungsphase und dem Eintritt in das Erwerbsleben besteht die Möglichkeit des Sparens und des Aufbaus von Vermögen, gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit von Erbschaften oder Schenkungen. Im Ergebnis steigt das durchschnittliche Nettovermögen ab einem Alter von 26 Jahren deutlich. Das höchste durchschnittliche individuelle Nettovermögen besaß die Gruppe der 71- bis 75-Jährigen mit etwa 205.000 Euro. Hierbei kommt dem Aufbau von Nettovermögen in Form von Immobilien besondere Bedeutung zu, da zum einen bis zum Rentenbeginn Hypotheken auf Immobilien häufig vollständig zurückgezahlt werden, zum anderen Wertsteigerungen dieser Vermögensart stärker ins Gewicht fallen. Im höheren Lebensalter erfolgt typischerweise ein Vermögensverzehr. Ältere Kohorten weisen eher niedrigere Nettovermögen auf, da bereits Teile des Vermögens an nachgelagerte Generationen in Form von Schenkungen übertragen oder aufgrund von gesundheitlichen Bedarfen teilweise aufgebraucht wurden. Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet beispielsweise nur einen Teilkaskoschutz bei Pflegebedürftigkeit. Nicht alle Kosten werden übernommen und restliche Ausgaben müssen selbst getragen werden.