Die Betrachtung reiner Nettogrößen verdeckt im Allgemeinen wichtige Unterschiede bezüglich der Zusammensetzung des Vermögens und eventueller Schulden. So kann ein niedriges Nettovermögen schlicht ein niedriges Geldvermögen ausdrücken, es kann aber auch das Ergebnis eines hohen Bruttovermögens bei gleichzeitig hohem Schuldenstand sein (zum Beispiel bei jungen Familien kurz nach dem Erwerb eines mit Hypotheken belasteten Eigenheims).
Zunächst wird die Verbreitung der verschiedenen Vermögens- und Schuldenkomponenten in der erwachsenen Bevölkerung betrachtet. Knapp die Hälfte besaß im Jahr 2017 Geldvermögen (45 %), über Vermögen in Form von privaten Versicherungen verfügte ein Drittel (34 %), Bausparverträge wurden von 28 % der erwachsenen Bevölkerung gehalten. Knapp 40 % waren Besitzer beziehungsweise Miteigentümerinnen einer selbst genutzten Immobilie. Sonstige Immobilien wurden hingegen nur von 11 % der erwachsenen Bevölkerung gehalten. Wenig verbreitet waren auch Wertsachen und Betriebsvermögen mit einem Anteil von jeweils deutlich weniger als 10 %. Zwar stellen Fahrzeuge keine klassische Geldanlage dar, dennoch können Fahrzeuge im Einzelfall einen hohen Wert aufweisen. Der Verbreitungsgrad von Fahrzeugen lag unter der erwachsenen Bevölkerung bei 60 %.
Schulden waren geringer verbreitet als das Bruttovermögen, denn 75 % der Bevölkerung hatten Bruttovermögen, aber nur 33 % wiesen Schulden auf. Innerhalb der Gruppe mit Schulden, stellten Hypotheken auf selbst genutzte Immobilien die häufigste Verbindlichkeit dar (18 %), gefolgt von Konsumentenkrediten (14 %). Aufgrund der generell geringen Verbreitung von sonstigen Immobilien wiesen nur 4 % der erwachsenen Bevölkerung Hypotheken auf sonstige Immobilien auf. Studienkredite hatten mit einem Anteil von 3 % an der Bevölkerung eine untergeordnete Bedeutung.
Welchen Anteil haben die skizzierten Vermögens- und Schuldenkomponenten am gesamten Nettovermögen? Die quantitativ bedeutendste Vermögensform ist mit einem Anteil von 58 % des gesamten Nettovermögens das selbst genutzte Wohneigentum. Geldvermögen wiesen zwar eine hohe Verbreitung in der Bevölkerung auf, gemessen am Nettovermögen kam dieser Vermögenskomponente aber nur ein Anteil von 14 % im Jahr 2017 zu. Von etwas größerer quantitativer Relevanz war dagegen der sonstige Immobilienbesitz mit einem Anteil von 19 %. Alle Schulden standen mit 16 % in Relation zum Nettovermögen. Alle weiteren Komponenten hatten einen Anteil am Nettovermögen von jeweils weniger als 10 %.
Betrachtet man nur die Population derjenigen, die eine bestimmte Vermögenskomponente halten, so waren im Jahr 2017 die höchsten Werte beim Betriebsvermögen zu beobachten: Bei Personen mit Betriebsvermögen betrug dieses Vermögen im Durchschnitt 267.000 Euro pro Kopf. Der entsprechende Anteilswert selbst genutzter Immobilien belief sich auf rund 172.000 Euro. Bei Ehepaaren wird dies typischerweise von beiden Partnern zu gleichen Teilen gehalten, sodass bei diesen mit durchschnittlichen Verkehrswerten von selbst genutzten Immobilien in Höhe von 344.000 Euro zu rechnen ist. Das Portfolio des sonstigen Immobilienbesitzes wurde im Durchschnitt mit rund 200.000 Euro bewertet. Diejenigen, die auch Verbindlichkeiten auf ihren Immobilien haben, wiesen bei selbst genutzten Immobilien Restschulden aufgrund von Hypotheken in Höhe von 60.000 Euro, bei sonstigen Immobilien in Höhe von 111.000 Euro auf. Das Geldvermögen belief sich bei denjenigen mit einer solchen Vermögensart auf rund 37.000 Euro; private Versicherungen kamen auf einen Wert in Höhe von rund 22.000 Euro, Wertsachen immerhin noch auf 15.000 Euro, gefolgt vom Bausparguthaben in Höhe von knapp 11.000 Euro. Der Wert der Fahrzeuge belief sich bei den Fahrzeugbesitzern im Schnitt auf knapp 10.000 Euro. Aufseiten der weiteren Verbindlichkeiten summierte sich die Restschuld aus Konsumentenkrediten auf knapp 19.000 Euro je Person. Personen mit Studienkrediten waren im Durchschnitt mit rund 8.000 Euro verschuldet.
Die Zusammensetzung der Vermögensportfolios ist aber über die Vermögensverteilung hinweg sehr unterschiedlich. Daher wird im Folgenden die Zusammensetzung des Vermögens nach Dezilen des Nettovermögens betrachtet. Im ersten Dezil war das Nettovermögen negativ, da diese Personen insbesondere Restschulden aus Konsumentenkrediten in einer Höhe von im Schnitt 13.000 Euro aufwiesen; Bruttovermögen lagen im ersten Dezil vor allem in Form von Immobilien mit einem Wert von insgesamt rund 5.500 Euro vor. Im zweiten und dritten Dezil lagen nahezu keine Bruttovermögen, aber auch kaum Schulden vor. Im vierten Dezil hatten Fahrzeuge mit rund 4.000 Euro den höchsten Wert. Ab dem fünften Dezil gewann der selbst genutzte Immobilienbesitz an Bedeutung und stellte jeweils die quantitativ wichtigste Vermögenskomponente dar. Parallel dazu nahm die relative Bedeutung von Hypothekenrestschulden ab; ab dem sechsten Dezil machten diese jeweils Werte in Höhe von rund 14.000 bis 21.000 Euro aus. Das oberste (zehnte) Dezil unterschied sich nicht nur in der absoluten Vermögenshöhe von den anderen Dezilen, sondern auch in der Zusammensetzung des Vermögens. Bei dieser Personengruppe verlor die selbst genutzte Immobilie an Relevanz und drei andere Komponenten gewannen an Gewicht. Dies waren der sonstige Immobilienbesitz, das Geldvermögen und das Betriebsvermögen. Auf der anderen Seite fielen Hypothekenrestschulden auf eine eigene Immobilie geringer aus. Restschulden auf sonstige Immobilien (zum Beispiel Mietshäuser, Ferienwohnungen) waren im Vergleich zu den anderen Dezilen hingegen höher.