Ein Standardmaß zur Messung von Vermögensungleichheit ist der Gini-Koeffizient. Dieser ist auf den Wertebereich zwischen 0 (vollkommene Gleichverteilung) und 1 (vollkommene Ungleichverteilung) normiert, das heißt, je höher der Wert ist, desto stärker ausgeprägt ist die gemessene Ungleichheit. Für 2017 ergab sich ein Koeffizient von 0,76 (siehe
Im Zeitraum von 2002 bis 2012 wurden der Wert der Fahrzeuge und die Schulden aufgrund von Studienkrediten nicht erfragt. Zieht man das Nettovermögen ohne diese beiden Komponenten heran und betrachtet die Veränderung über die Zeit, so ist erkennbar, dass die Vermögensungleichheit zunächst von 2002 auf 2007 leicht zunahm, um dann bis 2012 leicht zurückzugehen und bis 2017 auf diesem Niveau zu verharren.
Ein alternatives Verteilungsmaß ist das 90:50-Perzentilsverhältnis. Perzentile erhält man, indem man die Bevölkerung nach der Höhe des Vermögens sortiert und in hundert Gruppen einteilt. Das 90. Perzentil gibt dann beispielsweise den Wert des Nettovermögens an, der mindestens erreicht sein muss, um zu den reichsten 10 % der Bevölkerung zu gehören. Das 90:50-Perzentilsverhältnis zeigt an, wie viel reicher die ärmste Person des 90. Perzentils im Verhältnis zur reichsten Person des 50. Perzentils ist. Im Jahr 2017 lag dieser Faktor bei 10. Mit anderen Worten: Die reichsten 10 % der Bevölkerung verfügten über mehr als das Zehnfache des Nettovermögens der Personen, die sich in der Mitte der Vermögensverteilung befanden. Ohne den Wert von Fahrzeugen und ohne Studienkredite lag der Wert im Jahr 2017 sogar bei 12,5 (siehe
Alternativ lässt sich die Ungleichheit der Vermögensverteilung auch durch Anteile am Gesamtvermögen darstellen. Sortiert man die Bevölkerung nach der Höhe der Nettovermögen und teilt sie in zehn gleich große Gruppen ein, erhält man Dezile. Das zehnte Dezil beschreibt demnach den Anteil der reichsten 10 % der Bevölkerung am Gesamtvermögen. Tabelle 2 zeigt, welchen Anteil jedes Dezil am gesamten Nettovermögen hält. Im ersten Dezil war dieser Wert im Jahr 2017 negativ. Das bedeutet, dass diese Gruppe im Durchschnitt überschuldet war, sprich über negative Nettovermögen verfügte. Fasst man die ärmere Hälfte der Bevölkerung zusammen, so belief sich deren Anteil am gesamten Nettovermögen nur auf 1,4 %. Die unteren sieben Dezile der Bevölkerung kamen zusammen auf einen Anteil am Gesamtvermögen von knapp 12,5 %. Im Gegensatz dazu hielten die Personen des obersten Dezils allein einen Anteil von rund 56 %. Fokussiert man auf das reichste Prozent der Bevölkerung, so erhält man einen Anteil von allein rund 18 %. Das bedeutet, dass das reichste Prozent der Bevölkerung in etwa einen so großen Anteil am Gesamtvermögen hielt wie drei Viertel der gesamten Bevölkerung.