Zur Berechnung der "ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen" werden zum Haushaltsnettoeinkommen die Einkünfte aus dem Verkauf von Waren (beispielsweise Gebrauchtwagen) und sonstige Einnahmen (wie Dosen- und Flaschenpfand, Energiekostenrückerstattungen) addiert. Diese Summe steht den Haushalten als Einkommen zum Wirtschaften und zur Lebensführung zur Verfügung. Im Jahr 2018 lag das verfügbare Einkommen der Haushalte bei durchschnittlich 3.726 Euro im Monat. Dieses Geld verwenden die privaten Haushalte für ihre Konsumausgaben, übrigen Ausgaben oder es wird gespart.
Verfügbares Einkommen privater Haushalte und Verwendung
/ 2 Minuten zu lesen
Den größten Teil ihrer ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen verwenden die Haushalte für private Konsumausgaben. Das sind im Einzelnen die Ausgaben für Essen, Wohnen, Bekleidung, Gesundheit, Freizeit, Bildung, Kommunikation, Verkehr sowie Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen. Im Jahr 2018 gaben private Haushalte rund 73 % des ausgabefähigen Einkommens für private Konsumausgaben aus; das waren durchschnittlich 2.704 Euro im Monat. Insgesamt nimmt die Konsumquote, also der Anteil der Konsumausgaben an den ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen ab: Zehn Jahre zuvor machte der Anteil dieser Ausgaben noch etwas mehr als drei Viertel des ausgabefähigen Einkommens im Bundesdurchschnitt aus (2008: 76 %).
Neben den Konsumausgaben haben private Haushalte übrige Ausgaben, die nicht dem privaten Konsum dienen, wie freiwillige Versicherungsbeiträge, Unterhaltszahlungen, Geldgeschenke oder sonstige Steuern wie Hundesteuer. Dafür verwendeten die privaten Haushalte 2018 durchschnittlich 13 % ihrer ausgabefähigen Einkommen; das waren 484 Euro monatlich. Im Vergleich zu 2008 (14 % beziehungsweise 408 Euro) hat sich der Anteil der übrigen Ausgaben am ausgabefähigen Einkommen kaum verändert.
Info 3Übrige Ausgaben
Zu diesen zählen freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, Versicherungsbeiträge (zusätzliche Kranken- und Pflegeversicherungen, Ausgaben für Kraftfahrzeug-, Hausrat-, Haftpflicht-, Unfall- und weitere Versicherungen), sonstige geleistete Übertragungen und Ausgaben (zum Beispiel Geldgeschenke und Geldspenden, Unterhaltszahlungen), sonstige Steuern (zum Beispiel Kraftfahrzeug-, Hunde-, Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer) sowie Zinsen für Kredite (Baudarlehen und Ähnliches, Konsumentenkredite). Statistische Differenzen – sofern vorhanden – zählen ebenfalls zu den übrigen Ausgaben. Diese entstehen, wenn in Einzelfällen bestimmte kleine Beträge nicht in die Haushaltsbücher eingetragen wurden, weil sich zum Beispiel die buchführende Person an diese Ausgabe nicht mehr erinnerte.
Wenn die Haushalte ihre Konsumausgaben und auch die übrigen Ausgaben getätigt haben, verbleibt der Rest des ausgabefähigen Einkommens zur Bildung von Ersparnissen. Durchschnittlich 539 Euro im Monat sparten die Haushalte 2018. Das waren gut 14 % ihres ausgabefähigen Einkommens. Gegenüber 2008 (312 Euro oder knapp 11 %) ist die Sparquote um knapp 4 Prozentpunkte angestiegen. Der Anstieg der Ersparnis gegenüber 2008 beruht ebenso wie der Anstieg des Haushaltsbrutto- und Haushaltsnettoeinkommens unter anderem auf methodischen Änderungen (Hinzunahme von Haushalten, die aufgrund von Einmalzahlungen und Ähnlichem über der "Abschneidegrenze" lagen, siehe Info 1,
Verbraucherpreisindex für Deutschland
Verbraucherpreisindex für Deutschland Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Es werden alle Ausgaben berücksichtigt, die in Deutschland getätigt werden, das heißt neben den Ausgaben von beispielsweise Singlehaushalten, (Rentner-)Ehepaaren oder Familien auch die Ausgaben ausländischer Touristinnen und Touristen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat beziehungsweise zum Vorjahr wird als Teuerungsrate oder umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Im Jahresdurchschnitt 2019 erhöhten sich die Preise aller Waren und Dienstleistungen für den privaten Verbrauch in Deutschland um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr. In den beiden Vorjahren (2018: + 1,8 % und 2017: + 1,5 %) hatte die Inflationsrate etwas höher gelegen.
Vor allem die Preisentwicklungen bei Energieprodukten und Nahrungsmitteln waren für den geringeren Anstieg der Jahresteuerungsrate im Jahr 2019 verantwortlich. Nach einem Preisanstieg von 4,6 % im Jahr 2018 erhöhten sich die Energiepreise 2019 nur um 1,4 %. Allerdings wiesen die einzelnen Energieprodukte sehr unterschiedliche Preisentwicklungen auf. Während die Preise für die Mineralölprodukte Heizöl und Kraftstoffe im Jahresdurchschnitt 2019 sanken (– 1,8 %), verteuerten sich Erdgas (hier in der Abgrenzung "ohne Umlage", + 3,9 %) und Strom (+ 3,4 %) so deutlich wie seit mehreren Jahren nicht mehr. Die Erdgaspreise hatten sich zuletzt im Jahr 2012 (+ 5,4 %) stärker erhöht als im Jahr 2019, Strom hatte sich 2013 (+ 11,9 %) stärker verteuert.
Analog zur Energiepreisentwicklung stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Jahr 2019 mit 1,4 % gegenüber 2018 schwächer als in den Vorjahren. Innerhalb der Nahrungsmittel wiesen die beiden Güterbereiche mit der größten Verbrauchsbedeutung – Fleisch und Fleischwaren (+ 3,1 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,3 %) – im Jahr 2019 eine überdurchschnittliche Preisentwicklung auf. Noch kräftiger haben sich die Gemüsepreise erhöht (+ 6,3 %). Speisefette und Speiseöle verbilligten sich nach hohen Teuerungsraten in den Vorjahren im Jahresdurchschnitt 2019 deutlich (– 6,0 %). Günstiger waren zudem Obst (– 3,3 %) sowie Molkereiprodukte und Eier (– 0,3 %).
Die Preisentwicklungen einzelner Güterarten sind im "Preismonitor" des Statistischen Bundesamtes veranschaulicht. Der Preismonitor stellt beispielhaft die Entwicklung der Verbraucherpreise für ausgewählte häufig gekaufte Waren und Dienstleistungen dar. Die Grafiken zeigen, um wie viel Prozent die Preise im jeweiligen Monat höher oder niedriger liegen als im Jahresdurchschnitt 2015 (Externer Link: www.destatis.de).
Verbraucherpreisindex für Deutschland insgesamt und für ausgewählte Produkte — 2015 = 100 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Verbraucherpreisindex für Deutschland insgesamt und für ausgewählte Produkte — 2015 = 100 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
Wir laden Sie zu einer kurzen Befragung zu unserem Internetauftritt ein. Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, um uns bei der Verbesserung unserer Website zu helfen. Ihre Angaben sind anonym.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!