Diagnosen
Über die Gründe der Behandlung von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus informiert die Diagnosestatistik, die zu den Krankenhausstatistiken gehört. Sie erfasst alle Krankenhausfälle einschließlich Sterbe-, Stundenfälle und gesunde Neugeborene. Stundenfälle sind Patientinnen und Patienten, die vollstationär in ein Krankenhaus aufgenommen, jedoch am gleichen Tag wieder entlassen werden oder am Aufnahmetag versterben. Bei Frauen ist die Zahl der Behandlungsfälle von 9,4 Millionen Fällen (2007) um 11 % auf 10,4 Millionen Fälle (2017) gestiegen. Bei Männern stieg die Zahl der Behandlungsfälle sogar um 16 % von knapp 8,2 Millionen Fällen (2007) auf 9,5 Millionen Fälle (2017).
Info 1Die Diagnosestatistik und ihre Erweiterung um die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik)
Die Diagnosen der Krankenhauspatientinnen und -patienten zeigen das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig und melden jährlich die Diagnosen aller Patientinnen und Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung entlassen wurden. Bei mehrfach im Berichtsjahr vollstationär behandelten Personen erfassen sie jeden einzelnen Krankenhausaufenthalt als einen Fall (Fallzahlenstatistik). Nicht nachgewiesen werden die vor- und nachstationären, teilstationären und ambulanten Behandlungsfälle. Die Diagnoseangaben umfassen die Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht, Verweildauer und die Fachabteilungen des Krankenhauses.
Die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik ergänzt die Krankenhausstatistik der Krankenhauspatientinnen und -patienten. Das auf Fallpauschalen basierende DRG-Vergütungssystem entstand bei der Novellierung der Krankenhausfinanzierung im Jahr 2000 (DRG steht für "Diagnosis Related Groups"). Die jährliche Statistik umfasst alle Krankenhäuser, die nach dem DRG-Vergütungssystem abrechnen und dem Anwendungsbereich des Krankenhausentgeltgesetzes unterliegen (ohne psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen). Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus erhebt die Daten und stellt sie dem Statistischen Bundesamt zur Verfügung (Sekundärstatistik).
Gegenstand der DRG-Statistik sind die von den berichtspflichtigen Krankenhäusern erbrachten Leistungen. Die vom Statistischen Bundesamt ausgewerteten Daten beziehen ebenfalls alle im Lauf des Berichtsjahrs aus den oben genannten Einrichtungen entlassenen vollstationären Patientinnen und Patienten ein. Nicht nachgewiesen werden vor-, nach-, teilstationär oder ambulant behandelte Personen.
Die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt waren 2017 – wie bereits in den Vorjahren – Krankheiten des Kreislaufsystems. Rund 15 % aller Fälle waren dieser Krankheitsgruppe zuzuordnen. Im Vergleich zu 2007 ist die Zahl dieser Behandlungsfälle um 11 % angestiegen. An zweiter Stelle folgten Verletzungen und Vergiftungen sowie andere Folgen äußerer Ursachen. Sie stellten nach den Krankheiten des Kreislaufsystems die zweitwichtigste Diagnosegruppe mit 10 % an allen Behandlungsfällen dar. Gegenüber 2007 war ihre Zahl im Jahr 2017 um 17 % höher. An dritter Stelle lagen die Krankheiten des Verdauungssystems mit einem Anteil von ebenfalls rund 10 % an allen Diagnosen. Im Vergleich zu 2007 ist hier die Zahl um 12 % gestiegen.
Der höchste Anstieg mit 37 % war bei den Diagnosen "Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde" zu beobachten. Hierzu gehören zum Beispiel Kreislaufkollaps oder Ohnmacht, Hals- und Brustschmerzen. Die Behandlungen von Infektionen erhöhten sich innerhalb des gleichen Zeitraums um 31 %, die Krankheiten der Haut und Unterhaut haben um 26 % zugenommen und auch die Krankheiten des Atmungssystems stiegen um ein Fünftel (20 %) ihres Wertes von 2007. Die Zahl der Behandlungen von Krebs und gutartigen Neubildungen blieb im Zehnjahresvergleich konstant.
Operationen und medizinische Behandlungsmaßnahmen
Nach den Ergebnissen der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) führten die Krankenhäuser 2018 bei den vollstationär versorgten Personen insgesamt 61,4 Millionen Operationen und medizinische Prozeduren durch. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 2,2 %. Auf eine in einem Krankenhaus behandelte Person entfielen damit im Durchschnitt 3,3 Maßnahmen dieser Art. In allen Altersgruppen war die durchschnittliche Zahl der Operationen und Behandlungsmaßnahmen je Krankenhausfall bei Männern höher als bei Frauen.