Das Bildungsbudget bildet die im Bildungssystem verfügbaren finanziellen Ressourcen ab. Aufgrund ihres großen Einflusses auf die Gestaltung der Bildungsprozesse stellen die Ausstattung des Bildungswesens mit Finanzmitteln, deren Verteilung auf die einzelnen Bildungsbereiche und die Mittelherkunft wichtige Aspekte in der bildungspolitischen Diskussion dar.
Info 5Wie setzen sich die Ausgaben im Rahmen des Bildungsbudgets zusammen?
Sie umfassen die Ausgaben für das formale Bildungssystem nach der Internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED 2011). Dazu zählen direkte Ausgaben für Bildungseinrichtungen, Ausgaben für Bildungsdienste und -güter außerhalb von Bildungseinrichtungen sowie Ausgaben für die Förderung der Teilnehmenden an formalen Bildungsprogrammen.
Bei den direkten Ausgaben für formale Bildungseinrichtungen (Krippen, Kindergärten, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Hochschulen) handelt es sich um Ausgaben für das Lehr- und sonstige Personal, für die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln, für den Unterhalt sowie den Bau von Schulgebäuden und für andere Investitionsgüter. Entsprechend internationaler Konventionen enthalten die Ausgaben für formale Bildungseinrichtungen auch die Ausgaben an Hochschulen für Forschung und Entwicklung.
Bei den übrigen Ausgaben nach internationaler Abgrenzung handelt es sich beispielsweise um Ausgaben, die von den Lernenden zur Vorbereitung, zum Besuch und zur Nachbereitung des Unterrichts geleistet werden (wie Nachhilfeunterricht, Anschaffung von Büchern, Taschenrechnern und Schreibwaren) sowie um Ausgaben zur Förderung von Teilnehmenden an formalen Bildungsprogrammen, beispielsweise das BAföG.
Sie umfassen Ausgaben für nicht formale Bildungseinrichtungen wie Horte, betriebliche Weiterbildungskurse, die Förderung von Teilnehmenden an Weiterbildungsmaßnahmen, Volkshochschulen, Einrichtungen der Lehrerfortbildung sowie der Jugendarbeit.
Das Bildungsbudget basiert auf der Auswertung zahlreicher Datenquellen und Erhebungen. Die wichtigsten sind dabei die Finanzstatistiken der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Kommunen).
Im Jahr 2018 lag das Bildungsbudget nach vorläufigen Berechnungen bei 218 Milliarden Euro und damit um 39 % über dem Wert von 2008 (157 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr stieg das Bildungsbudget nach vorläufigen Berechnungen von 210 Milliarden Euro um 3,8 % an. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurden 2008 noch 6,2 % des BIP für Bildung ausgegeben. Bis 2010 stieg dieser Anteil auf 6,8 %. Aufgrund eines stärkeren BIP-Wachstums stagniert der Anteil der Bildungsausgaben am BIP seit 2014 jedoch wieder auf einem Niveau von rund 6,5 %.
Der größte Teil des Bildungsbudgets floss mit 46 % (101 Milliarden Euro) nach vorläufigen Berechnungen für das Jahr 2018 in die Schulen und den schulnahen Bereich. Zweitgrößter Ausgabenbereich war mit 42 Milliarden Euro (19 %) der Tertiärbereich. Für die Betreuung von Kindern in Einrichtungen des Elementarbereichs wurden weitere 32 Milliarden Euro (15 %) ausgegeben. Zu den Bereichen siehe