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Analysen zur Binnenwanderung befassen sich mit der durch Umzüge entstandenen räumlichen Mobilität innerhalb der Grenzen eines Landes. In Ländern wie Deutschland mit niedriger Geburtenrate und stabil hoher Lebenserwartung beeinflussen Wanderungsbewegungen in entscheidender Weise die regionale Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung. Beispielsweise können Wanderungsbewegungen das Arbeitskräftepotenzial oder die Altersstruktur von Bevölkerungen einzelner Regionen systematisch verändern. Gleichzeitig ist Binnenwanderung aber selbst das Resultat sozialer und wirtschaftlicher Bedingungen, die sich zwischen den Regionen und Kreisen Deutschlands deutlich unterscheiden können. So haben bei individuellen Umzugsentscheidungen zum Beispiel regionale Arbeits- oder Wohnungsmärkte sowie Bildungsmöglichkeiten (zum Beispiel Universitäten) einen entscheidenden Einfluss. Wanderungsbewegungen können das Arbeitskräftepotenzial oder die Altersstruktur von Bevölkerungen einzelner Regionen systematisch verändern, weshalb Informationen zur Binnenwanderung von großer Relevanz für die regionale Planung und Entwicklung sind.
Die zentrale Datengrundlage für die Analyse der innerdeutschen Wanderungsbewegungen bildet die Wanderungsstatistik, die alle Zu- und Fortzüge über Gemeindegrenzen innerhalb eines Kalenderjahres als Wanderungsfälle enthält und auf den in den Einwohnermeldeämtern erfassten An- und Ummeldungen basiert. Personen, die innerhalb eines Kalenderjahres mehrfach umziehen, sind somit auch mehrfach in der Wanderungsstatistik desselben Jahres enthalten. Für die tiefergehende Analyse des Binnenwanderungsgeschehens innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland über den Zeitraum 1991 bis 2018 werden in diesem Kapitel die aufbereiteten Wanderungsstatistiken des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) verwendet, da diese bezüglich verschiedener Kreisgebietsreformen angepasst worden sind und damit zeitlich vergleichbare Wanderungszahlen für 401 deutsche Kreise beinhalten.
Autor(en): Matthias Rosenbaum-Feldbrügge, Nikola Sander, Nico Stawarz
Herausgeber: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
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