Menschen mit Migrationshintergrund waren 2019 im Durchschnitt 35,6 Jahre alt und damit wesentlich jünger als Menschen ohne Migrationshintergrund (47,3 Jahre). Die Alterspyramide zeigt, dass bei Zuwanderinnen und Zuwanderern – also bei Menschen mit eigener Migrationserfahrung – die Gruppe der 25- bis 49-Jährigen besonders stark vertreten ist. Rund 48 % aller Personen mit Migrationserfahrung gehörten 2019 dieser Altersgruppe an. Bei Personen ohne eigene Migrationserfahrung – also den in Deutschland Geborenen – waren 47 % unter 15 Jahre alt und bildeten hier die größte Altersgruppe. Hierbei handelt es sich um die zweite und zu einem kleineren Teil auch dritte Zuwanderungsgeneration, also die in Deutschland geborenen Kinder von Zugewanderten.
Das niedrigere Durchschnittsalter der Menschen mit Migrationshintergrund beeinflusst viele soziodemografische Eigenschaften dieser Bevölkerungsgruppe: Es gibt mehr Ledige, mehr Menschen in schulischer oder beruflicher Ausbildung und weniger Rentnerinnen und Rentner. Dies muss bei der Interpretation von Statistiken berücksichtigt werden. Auch der leicht höhere Männeranteil in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (51,1 % gegenüber 48,9 % bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund) resultiert unter anderem aus der überproportionalen Zuwanderung von ledigen Männern im erwerbsfähigen Alter. Insgesamt gibt es große Unterschiede im Geschlechterverhältnis nach Herkunftsländern. Am höchsten war 2019 der Männeranteil bei Personen aus Pakistan (61 %), Syrien und Israel (jeweils 60 %); am niedrigsten bei Personen aus Thailand (28 %), von den Philippinen (30 %) und aus Belarus (35 %).