Nach den Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung lebten Ende 2019 in Deutschland rund 83,2 Millionen Menschen, davon waren 49,3 % männlich und 50,7 % weiblich. Gegenüber 2018 ist die Bevölkerungszahl damit um 147.000 Einwohnerinnen und Einwohner beziehungsweise um 0,2 % gewachsen. Rund 66,9 Millionen Personen (81 %) lebten im früheren Bundesgebiet, 12,5 Millionen (15 %) in den neuen Bundesländern und 3,7 Millionen (4,4 %) in Berlin. Die bevölkerungsreichsten Länder waren Nordrhein-Westfalen (17,9 Millionen Personen), Bayern (13,1 Millionen) und Baden-Württemberg (11,1 Millionen). In diesen drei Bundesländern lebten rund 51 % der Bevölkerung Deutschlands. Die Hälfte der Bundesländer hatte dagegen weniger als 3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.
Bevölkerungsstand
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Mit 83,2 Millionen hatte Deutschland Ende 2019 rund 13,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mehr als 1950. In West- und Ostdeutschland hat sich die Einwohnerzahl jedoch sehr unterschiedlich entwickelt. Im früheren Bundesgebiet stieg sie zwischen 1950 und 1973 infolge des sogenannten Babybooms und der Zuwanderung von 51,0 Millionen auf 62,1 Millionen. Gleichzeitig ging sie in der ehemaligen DDR von 18,4 Millionen auf 17,0 Millionen zurück. Die Einwohnerzahl stabilisierte sich danach zwischen 61 Millionen und 62 Millionen im Westen sowie zwischen 16 Millionen und 17 Millionen im Osten.
Seit Ende 1990, dem Jahr der deutschen Vereinigung, stieg die Einwohnerzahl Deutschlands von 79,8 Millionen zunächst bis Ende 2002 auf 82,5 Millionen Personen (+ 2,8 Millionen Personen). Bis 2010 folgte dann ein Rückgang der Bevölkerungszahl. Ab 2011 stieg die Einwohnerzahl wieder an. Dies spiegelt sich jedoch für das Jahr 2011 nicht in Tabelle 2 wider, da der Zensus 2011 zu einer Revision der Zahl um 1,5 Millionen Personen nach unten führte.
Die Jahre 2014 bis 2016 verzeichneten aufgrund der sehr starken Zuwanderung einen hohen Bevölkerungszuwachs mit einem Spitzenwert im Jahr 2015 (+ 978.000 Personen). Auch in den Jahren 2017 und 2018 blieb der Bevölkerungszuwachs auf hohem Niveau (2017: + 271.000; 2018: + 227.000 Personen). Im Jahr 2019 fiel der Zuwachs etwas geringer aus (+ 147.500). Insgesamt ist die Bevölkerung Deutschlands in den Jahren 2014 bis 2019 um 2,4 Millionen Personen (+ 3,0 %) gewachsen.
Regionale Bevölkerungsverteilung und Besiedlungsdichte
Die demografische Entwicklung fällt regional sehr unterschiedlich aus. Zum einen hat sich der Bevölkerungszuwachs zwischen 2014 und 2019 auf die Städte konzentriert: Im Jahr 2014 lebten 55,8 Millionen Menschen in Gemeinden, die weniger als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner hatten. Bis Ende 2019 stieg die Einwohnerzahl dieser Gemeinden um 1,8 %, das sind 1,0 Millionen Menschen. Die Bevölkerung der Städte ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner wuchs in dieser Zeit um 3,7 % auf 26,3 Millionen (+ 1,0 Millionen). Zum anderen setzten sich die unterschiedlichen Entwicklungen im Westen und im Osten nach der deutschen Vereinigung fort. So stieg die Bevölkerungszahl im früheren Bundesgebiet – mit Ausnahme der Jahre 2006 bis 2009 – kontinuierlich an, und zwar um insgesamt 8,8 % (5,4 Millionen Personen). Die neuen Bundesländer verzeichneten dagegen seit 1990 – mit Ausnahme der Jahre 2014 und 2015 – durchgehend einen Bevölkerungsrückgang, nämlich um insgesamt 15,1 % (2,2 Millionen Personen). In Berlin gab es bis 2005 abwechselnde Phasen von Bevölkerungszuwachs und -rückgang und seit 2005 eine stetige Steigerung (siehe Tabelle 2).
Der Bevölkerungszahl entsprechend änderte sich auch die Bevölkerungsdichte in beiden Teilen Deutschlands. Im früheren Bundesgebiet und Berlin-West stieg die Einwohnerzahl je Quadratkilometer im Zeitraum von 1950 bis 1973 von 202 auf 250 deutlich an, ging danach bis 1984/1985 auf 245 leicht zurück und stieg nach der deutschen Vereinigung bis auf 270 Personen je Quadratkilometer im Jahr 2000. Seit 2001 stagniert die Bevölkerungsdichte im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West) zwischen 263 und 264 Personen je Quadratkilometer. Für 2019 wurde im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West) eine Einwohnerdichte von 269 ermittelt. Im Gebiet der neuen Länder und Berlin-Ost verringerte sich dieser Wert zwischen 1950 und 1990 von 171 auf 148 Personen je Quadratkilometer. Ab 2001 sank die Bevölkerungsdichte in den neuen Ländern (ohne Berlin-Ost) weiter von 127 auf 116 Personen je Quadratkilometer im Jahr 2019.
Für Deutschland insgesamt lag die Einwohnerdichte Ende 2019 bei 233 Personen je Quadratkilometer. Am dichtesten besiedelt waren die Stadtstaaten (Berlin: 4.090 Personen je Quadratkilometer, Hamburg: 2.446, Bremen: 1.624). Die geringste Besiedlung je Quadratkilometer wiesen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (69 Personen), Brandenburg (85 Personen) und Sachsen-Anhalt (107 Personen) auf (siehe Tabelle 1). Die Bevölkerungsdichte nach Regionen zeigt der Regionalatlas (www.destatis.de/DE/Service/Statistik-Visualisiert/RegionalatlasAktuell.html) in interaktiven Karten.
Ende 2019 gab es in Deutschland 10.799 politisch selbstständige Gemeinden und damit 215 (oder 2 %) weniger als Ende 2018. Es gab 2.414 Gemeinden (ohne Berlin) in den neuen Bundesländern und 8.384 Gemeinden im früheren Bundesgebiet.
Aus der Verteilung der Einwohnerinnen und Einwohner auf Gemeindegrößenklassen ergibt sich für 2019, dass 5 % der Bevölkerung Deutschlands in Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, 35 % in Gemeinden mit 2.000 bis unter 20.000 Personen und 27 % in Gemeinden mit 20.000 bis unter 100.000 Personen lebten. Auf Großstädte (Gemeinden mit 100.000 oder mehr Personen) entfielen 32 % der Bevölkerung. Die Städte mit den höchsten Einwohnerzahlen waren in abnehmender Reihenfolge Berlin, Hamburg und München. Betrachtet man die Städte mit der höchsten Bevölkerungsdichte, lagen an vorderster Stelle München, Berlin und Frankfurt am Main.
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