Die Arbeit im Homeoffice war für viele Beschäftigte während der Coronakrise eine neue Erfahrung: Vor der Krise arbeitete nur ein geringer Anteil der Beschäftigten (12 %) im Homeoffice, und dies zumeist nur gelegentlich. Nur gut 5 % der Beschäftigten arbeiteten mindestens die Hälfte der Arbeitstage von zu Hause. Wenngleich Eltern mit Kindern unter 12 Jahren häufiger als andere Gruppen zumindest tageweise von zu Hause arbeiteten, war es auch hier nur knapp jede oder jeder Siebte (15 %). Demgegenüber lag während des Lockdowns der Anteil der Beschäftigten, die hauptsächlich im Homeoffice arbeiteten, bei 23 % insgesamt und unter Eltern sogar bei 27 %. Eltern, die während des Lockdowns im Homeoffice arbeiteten, verwendeten weniger Zeit auf ihre Berufstätigkeit als solche, die vor Ort beim Arbeitgeber arbeiteten, was unter anderem auf eingesparte Pendelwege zurückzuführen ist. Bei Vätern resultierte diese Zeitersparnis im Homeoffice in einer höheren Zeitverwendung für Familienarbeit. Dennoch verwendeten Mütter während der Krise weiterhin mehr Zeit als Väter auf die Familienarbeit, unabhängig vom Arbeitsort. Mütter, die im Homeoffice arbeiteten, waren sowohl mit dem Familienleben als auch mit der Arbeit zufriedener als Mütter, die weiterhin vor Ort beim Arbeitgeber arbeiteten. Dies deutet auf positive Effekte von Homeoffice auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen hin. Einschränkend ist jedoch zu erwähnen, dass die Möglichkeiten zur Arbeit von zu Hause zwischen den einzelnen Berufen äußerst ungleich verteilt sind. So bieten Dienstleistungsberufe mit Bürotätigkeiten deutlich häufiger die Möglichkeit zum Homeoffice als personenbezogene Dienstleistungsberufe oder produzierende Tätigkeiten.
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