Bruttoinlandsprodukt
Im Jahr 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) durch die Coronapandemie – nach vorherigem jahrelangen Wachstum – deutlich gefallen. Bereits im ersten Quartal ist es gegenüber dem Vorquartal um 1,9 % gesunken, im zweiten Quartal um weitere 9,8 %. Im dritten Quartal ist das BIP gegenüber dem zweiten Quartal um 8,5 % gestiegen. Damit konnte die Wirtschaft einen Großteil des massiven Rückgangs des zweiten Quartals wieder aufholen. Das BIP war aber immer noch niedriger als im vierten Quartal 2019. Zum Vergleich: In den fünf Jahren zuvor bewegten sich die Veränderungen stets zwischen – 0,5 % und + 1,2 % zum Vorquartal. Auch im Vergleich zu den Entwicklungen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 fiel der Rückgang 2020 deutlicher aus: Damals war der stärkste Rückgang im ersten Quartal 2009 mit – 4,7 % zu beobachten. Wie das Bruttoinlandsprodukt berechnet wird, beschreibt Interner Link: Kapitel 4.1.
Private Konsumausgaben
In der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008 / 2009 wirkten die privaten Konsumausgaben stabilisierend. In der ersten Jahreshälfte 2020 sind sie jedoch deutlich eingebrochen. Die behördlichen Infektionsschutzmaßnahmen sowie Verhaltensanpassungen der Bevölkerung aus Sorge vor einer Ansteckung führten dazu, dass die privaten Haushalte ihr Einkommen nicht im gewohnten Umfang ausgeben konnten. Während die privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt noch zweistellig absackten (– 13,0 %), fiel der Rückgang im dritten Quartal aufgrund der Lockerungen der Coronamaßnahmen mit – 3,7 % moderater aus.
Über die Hälfte des nominalen Bruttoinlandsprodukts entfällt auf die privaten Konsumausgaben (siehe Interner Link: Kapitel 4.1.3). Dies macht deutlich, warum der private Konsum so wichtig für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist.