Sowohl Informations- und Kommunikationsmittel als auch Werkzeuge, Maschinen, Geräte und Anlagen (WMGA) können unterschiedlich stark computerunterstützt beziehungsweise digitalisiert sein. Im Folgenden werden nicht digitalisierte Arbeitsmittel, digitalisierte Arbeitsmittel und hoch digitalisierte Arbeitsmittel unterschieden. Als digitalisiert werden Arbeitsmittel gefasst, die wie oben beschrieben computergestützt sind. Hoch digitalisiert sind sie, wenn sie zusätzlich noch intelligent vernetzt sind. Hierunter werden computergestützte Arbeitsmittel verstanden, die verschiedene Teile des Unternehmens oder der Produktion miteinander vernetzen. Dies geschieht, indem Informationen automatisiert weitergeleitet oder empfangen werden, um Prozesse und Abläufe zu steuern beziehungsweise zu optimieren. In Abhängigkeit von diesem Digitalisierungsgrad werden im Folgenden verschiedene Arbeitsbedingungen näher betrachtet. Im Speziellen wird einerseits auf unterschiedliche belastende Faktoren der Arbeitsintensität eingegangen. Andererseits werden auch Aspekte der Autonomie, die als Ressource bei der Bewältigung von Arbeitsanforderungen gelten, betrachtet. Abschließend wird der Zusammenhang mit dem selbst eingeschätzten Gesundheitszustand und der durchschnittlichen Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten dargestellt.
Insgesamt berichteten Beschäftigte von einer höheren Arbeitsintensität, wenn ihre Informations- und Kommunikationsmittel digitalisiert oder intelligent vernetzt sind: Mehr als die Hälfte erfuhr häufig Termin- oder Leistungsdruck und nahezu vier von fünf Beschäftigten bewältigten häufig mehrere Aufgaben zeitgleich (Multitasking). Von Multitasking berichteten auch die Nutzer digitalisierter sowie intelligent vernetzter Werkzeuge, Maschinen, Geräte und Anlagen etwas häufiger als diejenigen, die ohne vernetzte Geräte arbeiten. Der Termin- oder Leistungsdruck war bei der Nutzung intelligent vernetzter Werkzeuge, Maschinen, Geräte und Anlagen jedoch nur geringfügig höher, als wenn diese Arbeitsmittel lediglich computergestützt oder gar nicht computergestützt sind.
Gleichzeitig hatten Beschäftigte, die mit computergestützten und intelligent vernetzten Informations- und Kommunikationstechnologien arbeiten, etwas mehr Einfluss auf ihr individuelles Arbeitstempo als Beschäftigte, deren IKT gar nicht computergestützt sind. Ebenso berichteten mehr Beschäftigte mit intelligent vernetzten Arbeitsmitteln (IKT und WMGA), ihre Arbeit häufig selbst einteilen zu können. Beschäftigte mit nicht computergestützten IKT und WMGA konnten bei der Erledigung ihrer Arbeit hingegen am häufigsten zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen wählen, diejenigen mit digitalisierten, aber nicht intelligenten IKT und WMGA am seltensten. Bei IKT-Nutzerinnen und -Nutzern waren die Unterschiede hierbei nach Grad der Digitalisierung jedoch eher gering.
Ihren Gesundheitszustand schätzten Beschäftigte, die mit stärker digitalisierten Arbeitsmitteln arbeiten, etwas besser ein. Beschäftigte mit intelligent vernetzten IKT waren zudem auch durchschnittlich zufriedener mit ihrer Arbeit. Bezüglich der Arbeit mit WMGA zeigt sich die geringste Arbeitszufriedenheit für Beschäftigte, die mit computergestützten Arbeitsmitteln arbeiten.
Die Nutzung von Trendtechnologien wie Big Data oder KI geht durchschnittlich ebenfalls mit einem etwas besseren subjektiven Gesundheitszustand und höherer Arbeitszufriedenheit einher, wobei die Unterschiede eher gering sind. Es zeigt sich jedoch, dass Beschäftigte, die mindestens selten mit Big Data arbeiten, durchschnittlich etwas häufiger Termin- oder Leistungsdruck empfanden und mehrere Dinge gleichzeitig bearbeiten mussten. Allerdings berichteten sie auch ein etwas höheres Ausmaß an Autonomie bei ihrer Tätigkeit. Sie konnten ihre Arbeit etwas häufiger selbst einteilen und zwischen verschiedenen Herangehensweisen wählen, unterschieden sich jedoch kaum von den übrigen Beschäftigten bezüglich des Einflusses auf das Arbeitstempo. Beschäftigte, die mit KI arbeiten, berichteten etwas häufiger davon, bei der Erledigung ihrer Arbeit zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen wählen zu können, als Beschäftigte, die keine KI nutzen. Beschäftigte, die mit KI arbeiten, konnten sich die Arbeit aber etwas seltener einteilen.