Eine grundlegende Voraussetzung für eine "gute" Arbeit ist, ob man diese unter sicheren Bedingungen ausführen kann. Je seltener Arbeitsunfälle auftreten, desto besser ist die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet. Die Europäische Statistik der Arbeitsunfälle (ESAW) erhob auf Basis der Meldungen an die gesetzlichen Unfallversicherungen, dass 2018 in Deutschland 0,8 von 100.000 erwerbstätigen Personen Opfer eines tödlichen Arbeitsunfalls wurden. Als tödlicher Unfall wird hier gezählt, wenn dieser innerhalb eines Jahres nach dem Unfall zum Tod des Opfers führt. Dabei ist ein kontinuierlicher Rückgang in den vergangenen 20 Jahren zu verzeichnen. Im Jahr 1997 lag die entsprechende Zahl noch bei 2,7 je 100.000 Erwerbstätige. Rund 96 % der Unfälle mit tödlichem Ausgang betrafen Männer. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Männer häufiger in Branchen mit höheren Unfallgefahren arbeiten. Am häufigsten kamen tödliche Arbeitsunfälle in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie im Baugewerbe vor. Die Anzahl nicht tödlicher Arbeitsunfälle, die einen Ausfall von mehr als drei Arbeitstagen nach sich ziehen, ist seit Anfang der 1990er-Jahre ebenfalls rückläufig. Im Jahr 2018 hatten von 100.000 Erwerbstätigen 1.722 Menschen einen Arbeitsunfall ohne tödlichen Ausgang. Wie bei den tödlichen Arbeitsunfällen waren Männer auch bei nicht tödlichen Arbeitsunfällen häufiger betroffen als Frauen: Auf 100.000 erwerbstätige Frauen kamen rund 920 Unfälle, bei Männern waren dies rund 2.450. Der Wirtschaftszweig Baugewerbe war 2018 am häufigsten von nicht tödlichen Unfällen betroffen (4.600 Unfälle je 100.000 Erwerbstätige). Auch im Bereich Wasser- und Abfallentsorgung traten nicht tödliche Arbeitsunfälle mit rund 4.360 je 100.000 Erwerbstätige vergleichsweise häufig auf.
Info 5Qualität der Arbeit
Ein "guter Job" ist für viele Menschen eine wichtige Voraussetzung für Zufriedenheit und Lebensqualität.
Viele Aspekte machen die Qualität der Arbeit aus: Lässt sich damit ein ausreichendes Einkommen erzielen? Bestehen am Arbeitsplatz gesundheitliche Beeinträchtigungen? Ermöglicht die Arbeit ein ausgewogenes Verhältnis von Berufs- und Privatleben beziehungsweise Familienleben? Können sich die Beschäftigten mit Blick auf ihre berufliche Weiterentwicklung und technischen Wandel am Arbeitsplatz weiterbilden? Wie ist die Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen? Sind Beschäftigte Diskriminierung oder Belästigungen ausgesetzt?
Nicht zuletzt profitieren auch die Unternehmen von motivierten und zufriedenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Neben den bekannten Indikatoren zum Arbeitsmarkt sind entsprechend immer häufiger Daten zur Qualität der Arbeit aus Sicht der Berufstätigen von Interesse. Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) beschreibt Qualität der Arbeit mithilfe von fast 70 unterschiedlichen Indikatoren in sieben Dimensionen:
Arbeitssicherheit und Gleichstellung
Einkommen und indirekte Arbeitgeberleistungen
Arbeitszeit, Ausgleich von Beruf und Privatleben
Beschäftigungssicherheit und Sozialleistungen
Arbeitsbeziehungen
Qualifikation und Weiterbildung
Zusammenarbeit und Motivation
In diesem Abschnitt und den nachfolgenden Abschnitten