Rund 55 % der Personen ab 15 Jahren bestritten 2019 ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit. Dieser Anteil hat sich gegenüber 2009 erhöht. Damals lag er bei rund 49 %. Die Relevanz anderer Quellen des überwiegenden Lebensunterhalts hat sich in den vergangenen zehn Jahren nur wenig verändert. Im Jahr 2019 lebten zum Beispiel 6 % der Bevölkerung ab 15 Jahren hauptsächlich von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld I und II oder BAföG, genauso viele wie schon 2009. Durch Rente, Pension oder eigenes Vermögen finanzierten sich 26 % im Jahr 2019, ähnlich hoch lag der Anteil vor zehn Jahren (27 %). Der Anteil derjenigen, deren Unterhalt hauptsächlich von Angehörigen finanziert wurde, sank von 16 % (2009) auf 13 % (2019). Neu hinzugekommen ist seit 2007 das Elterngeld, das als Haupteinkommensquelle allerdings eine sehr kleine Rolle spielt: 2019 war dies nur für 0,5 % der Bevölkerung ab 15 Jahren der Fall.
Während sich in Deutschland insgesamt im Zehnjahresvergleich wenige Änderungen bei den Unterhaltsquellen zeigten, waren zwischen Ost- und Westdeutschland und zwischen Männern und Frauen unterschiedliche Trends zu beobachten. Im Jahr 2019 verdienten im früheren Bundesgebiet 62 % der Männer und 48 % der Frauen ihren überwiegenden Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit. Der Anteil der Frauen, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch die eigene Erwerbstätigkeit finanzierten, ist in Deutschland seit 2009 um 6 Prozentpunkte gestiegen. Damit verringerte sich der Unterschied zu den Männern von 15 auf 12 Prozentpunkte, da deren Anteil in den vergangenen zehn Jahren etwas schwächer stieg. Bezüglich der eigenen Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle haben sich Frauen in Ost- und Westdeutschland nahezu angeglichen. Der entsprechende Anteil der Frauen im Osten hatte schon 2009 bei 47 % gelegen. Größer sind die Unterschiede noch beim Anteil der hauptsächlichen Finanzierung des Lebensunterhalts durch Angehörige, der bei Frauen in Westdeutschland um 12 Prozentpunkte höher ausfiel als im Osten. Demgegenüber war der Anteil der Frauen, die sich hauptsächlich über ihre eigene Altersversorgung oder Vermögen finanzieren, im Osten um 9 Prozentpunkte höher als im Westen. Letzteres kann auf die stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen in der ehemaligen DDR – und den damit verbundenen weiter verbreiteten Anspruch auf Rente – zurückgeführt werden.