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Wählerstimmen in Ländern und Wahlkreisen | Bundestagswahlen | bpb.de

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Wählerstimmen in Ländern und Wahlkreisen

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CDU/CSU und SPD erreichten 2017 im Westen ihre besten Werte, während AfD und DIE LINKE ihre Hochburgen im Osten haben. In welchen Wahlkreisen und Ländern erreichten die anderen Parteien besonders gute oder schlechte Werte?

Die im 19. Deutschen Bundestag vertretenen Parteien schnitten bei der Bundestagswahl in den einzelnen Ländern unterschiedlich ab. Die Interner Link: CDU erreichte ihr bestes Ergebnis mit 35,9 Prozent der gültigen Zweitstimmen in Rheinland-Pfalz. 22,7 Prozent in Berlin waren ihr schlechtestes Landesergebnis. In dreizehn Ländern (nicht: Bayern, Bremen, Sachsen) war die CDU die stärkste Partei. In den sechzehn Ländern erzielte die Interner Link: SPD Ergebnisse zwischen 10,5 Prozent (Sachsen) und 27,4 Prozent (Niedersachsen). Mit 26,8 Prozent war sie in Bremen die stärkste Partei, in neun weiteren Ländern landete sie auf Platz zwei.

Die Interner Link: AfD schaffte mit 27,0 Prozent ihr bestes Landesergebnis in Sachsen. Deutlich schlechter schnitt sie dagegen in Hamburg ab, wo wie mit 7,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis erzielte. In Sachsen war die AfD gleichzeitig die stärkste Partei, in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen die zweitstärkste Partei. Die Interner Link: FDP erreichte ihr bestes Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017 in Nordrhein-Westfalen (13,1 %). Mit 6,2 Prozent erzielte sie ihr schlechtestes Wahlergebnis in Mecklenburg-Vorpommern. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein schaffte es die FDP drei Mal, die drittstärkste Partei im Land zu sein.

Interner Link: DIE LINKE erzielte in Berlin ihr bestes Landesergebnis (18,8 %). Den schlechtesten Wert erreichte die Partei dagegen in Bayern, wo nur 6,1 Prozent der gültigen Zweitstimmen auf sie entfielen. In Berlin wurde DIE LINKE so die zweitstärkste Kraft, während sie in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als drittstärkste Partei aus der Wahl hervorging. In Hamburg (13,9 %) erreichten die Interner Link: GRÜNEN ihren besten Landeswert bei der Bundestagswahl 2017. Mit 3,7 Prozent der gültigen Zweitstimmen blieb die Partei mit ihrem schlechtesten Wert ebenso unter fünf Prozent wie in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit ihrem Hamburger Ergebnis war die Partei dort dagegen drittstärkste Partei. Die Interner Link: CSU tritt nur in Bayern zu Wahlen an und erreichte dort 38,8 Prozent der Wählerstimmen. Damit war sie nicht nur in Bayern stärkste Partei, sondern erzielte auch das beste Landesergebnis einer Partei bei der Bundestagswahl 2017.

Ist ein abgegebener Stimmzettel nicht amtlich hergestellt, für einen anderen Wahlkreis gültig, enthält einen Zusatz oder Vorbehalt oder lässt den Wählerwillen nicht zweifelsfrei erkennen, so ist der Stimmzettel oder ggf. nur die jeweilige Stimme ungültig. Auch im Rahmen der Briefwahl ergeben sich durch falsche Anwendung ungültige Stimmzettel. Bei der Bundestagswahl 2017 waren 1,0 Prozent der Zweitstimmen ungültig. In den Ländern variiert der Anteil der ungültigen Zweitstimmen aber deutlich. Die wenigsten ungültigen Stimmen wurden mit 0,6 Prozent in Bayern gezählt. Auch in Hamburg, Niedersachsen (beide 0,7 %) und Schleswig-Holstein (0,8 %) lag der Anteil ungültiger Stimmen klar unter dem Wert für Deutschland. Dagegen gaben im Saarland 1,7 Prozent der Wähler eine ungültige Zweitstimme ab. Hohe Werte wurden außerdem in Sachsen-Anhalt (1,5 %), Brandenburg, Hessen (beide 1,4 %) und Thüringen (1,3 %) gezählt.

Auch auf Ebene der 299 Wahlkreise gibt es deutliche Unterschiede, klare Hochburgen und Regionen mit auffallend wenigen Wählern einer Partei. Mit 53,1 Prozent der gültigen Zweitstimmen gelang es der CDU im Wahlkreis Cloppenburg – Vechta (Niedersachsen, Wahlkreis-Nr. 32) sogar, mehr als die Hälfte der Wähler für sich zu gewinnen. Gleichzeitig ist dieser Wert das beste Wahlkreisergebnis einer Partei bei der Bundestagswahl 2017. Insgesamt ist für die Wahlkreisergebnisse der CDU ein West-Ost-Gefälle auf der Landkarte zu erkennen. Ihr schlechtestes Wahlkreisergebnis erreichte sie mit 13,9 Prozent in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost (Wahlkreis-Nr. 83).

Auf der Wahlkreiskarte der SPD ist insbesondere an den Grenzen von Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Niedersachsen und Hessen die ehemalige innerdeutsche Grenze zu erkennen. Ihren besten Wert erzielte die SPD mit 37,8 Prozent auch im niedersächsischen Wahlkreis Aurich – Emden (24), während sie ihr schlechtestes Ergebnis (7,8 %) im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (158) verbuchen musste.

Eben dieser Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (158) war dagegen mit 35,5 Prozent die Hochburg der AfD. Auch bei ihren Ergebnissen ist auf der Wahlkreiskarte klar zu erkennen, dass sie in den fünf ostdeutschen Flächenländern deutlich bessere Ergebnisse erzielt als in den anderen 11 Ländern. Das schlechteste Zweitstimmenergebnis der AfD – gleichzeitig ihr einziges unter fünf Prozent – erreichte sie in Münster (Nordrhein-Westfalen, 129) mit 4,9 Prozent der gültigen Stimmen.

Für die FDP ist auf der Wahlkreiskarte auch ein West-Ost-Gefälle zu erkennen – die ehemalige Grenze der Bundesrepublik zur DDR ist jedoch nicht so klar zu sehen wie bei anderen Parteien. In einem westdeutschen Wahlkreis (Düsseldorf I, Nordrhein-Westfalen, 106) erreichte die Partei mit 19,7 Prozent auch ihr bestes Ergebnis, während sie in Berlin-Lichtenberg (5,3 %, 86) ihr schlechtestes Ergebnis erzielte.

Für DIE LINKE sind die fünf ostdeutschen Flächenländer als Hochburgen zu erkennen, ebenso wie Ost-Berlin, Hamburg, Bremen und das Saarland. Der Ost-Berliner Wahlkreis Berlin-Lichtenberg (86) ist mit 29,3 Prozent der Wahlkreis mit dem besten Ergebnis für die Partei. Im nordrhein-westfälischen Borken II (126) erreichte DIE LINKE dagegen nur 4,2 Prozent der Stimmen. Die anderen 14 Wahlkreise, in denen die Partei unter fünf Prozent der Stimmen blieb, lagen in Baden-Württemberg (2), Bayern (10) und Niedersachsen (2).

Auf der Wahlkreiskarte der GRÜNEN sind neben einem West-Ost-Gefälle auch einzelne verteilte Hochburgen zu erkennen – oft in Groß- und Universitätsstädten. Im baden-württembergischen Freiburg (281) erzielte die Partei mit 21,2 Prozent ihr bestes Ergebnis. Neben ihren Hochburgen haben die GRÜNEN aber auch zahlreiche Wahlkreise mit niedrigen Werten: Insgesamt 51 Mal in zehn verschiedenen Ländern blieben sie unter fünf Prozent der Zweitstimmen. Mit 2,2 Prozent erreichten sie im Wahlkreis Erzgebirgskreis I (Sachsen, 164) das schlechteste Wahlkreisergebnis einer im Parlament vertretenen Partei.

Die CSU tritt nur in Bayern zu Wahlen an und erreichte dort bei der Bundestagswahl 2017 Werte zwischen 44,6 (Traunstein, 225) und 27,6 Prozent der Stimmen (Nürnberg-Nord, 244). Auffällig sind die niedrigen Werte in den drei größten bayerischen Städten München, Nürnberg und Augsburg. Dort befinden sich die sieben Wahlkreise, in denen die CDU weniger als ein Drittel der Wählerstimmen erhielt.