299 Abgeordnete im Deutschen Bundestag sind als Direktkandidatinnen und -kandidaten in den Deutschen Bundestag eingezogen. Die SPD stellt mit 121 die größte Gruppe der direkt gewählten Abgeordneten - nur in Bayern konnte sie kein Direktmandat erringen. Die zweitgrößte Gruppe ist die CDU mit 98 Direktmandaten aus zehn verschiedenen Bundesländern (nicht: Brandenburg, Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland). Die CSU gewann 45 der 46 bayerischen Wahlkreise.
16 Direktmandate errang die AfD in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die 16 Direktmandate der GRÜNEN verteilten sich dagegen über 7 Bundesländer: Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Hambug, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. DIE LINKE sicherte sich Mandate in drei Wahlkreisen: zwei in Berlin und einer in Sachsen.
Mit 52,8 Prozent der Stimmen gewann Johann Saathoff für die SPD den Wahlkreis Aurich – Emden (24). Es war das beste Erststimmenergebnis der Bundestagswahl 2021 und das einzige mit einer absoluten Mehrheit. Den Wahlkreissieg mit dem niedrigsten Prozentwert erreichte Lars Rohwer im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II (160) für die CDU. Er benötige nur 18,6 Prozent der Erststimmen, um den Wahlkreis für sich zu entscheiden.
Nach der Bundestagswahl 2021 sind 35 Prozent der Abgeordneten Frauen – nach der Bundestagswahl 2017 waren es noch 31 Prozent. Den höchsten Frauenanteil unter den gewählten Abgeordneten haben die GRÜNEN mit 58 Prozent. Ebenfalls mehr Frauen als Männer schickt DIE LINKE (56 %) in den Bundestag. Überdurchschnittlich ist auch der Frauenanteil der SPD (42 %). Auf der anderen Seite entsendet der SSW keine Frau in den Bundestag – sein einziges Mandat wird mit einem Mann besetzt. Den SSW ausgenommen hat die AfD mit 13 Prozent den niedrigsten Frauenanteil aller Parteien im Parlament. Bei CSU (22 %), CDU und FDP (beide 24 %) sind weniger als ein Viertel der Abgeordneten Frauen.
Von den 257 Frauen, die 2021 in den Bundestag gewählt wurden, schafften 78 den Einzug über ein Direktmandat und 179 über einen Listenplatz. Damit gewannen Frauen 26,1 Prozent aller Wahlkreise direkt, während sie an den erfolgreichen Landeslistenplätzen einen Anteil von 41,1 Prozent hatten.
Bei allen Wahlen lag der Anteil der Frauen an den Landeslistenplätzen deutlich höher als an den Direktmandaten. Im ersten Deutschen Bundestag erreichten Frauen noch 5,0 Prozent der Direktmandate (12), dieser Wert sank bis 1972 auf 1,6 Prozent (4) ab. In der Folge stieg er fast durchgehend. 2002 errangen Frauen mehr als ein Viertel aller Direktmandate (25,1 %, 75), anschließend stabilisierte sich der Wert bei über 20 Prozent.
17 Frauen zogen 1949 über die Landeslisten der Parteien in den Bundestag ein. Damit erreichen Frauen einen Anteil von 10,1 Prozent an den Listenmandaten. Dieser Wert blieb bis in die 1970er-Jahre hinein stabil. Nach dem Tiefstwert 1972 (9,6 %) stieg der Anteil der Frauen an den Listenmandaten nahezu stetig an. Bei der Bundestagswahl 2013 war mehr als die Hälfte der Listenmandate (50,3 %, 167) von Frauen besetzt. 2013 war auch die Bundestagswahl mit dem höchsten Frauenanteil: 36,3 Prozent der Abgeordneten waren im 18. Deutschen Bundestag weiblich.
Wenn man die gewählten Abgeordneten nach der Bundestagswahl 2021 nach ihrem Geburtsjahrzehnt betrachtet, fällt auf, dass die größte Gruppe in den 1960er-Jahren geboren ist. 223 Abgeordnete – fast ein Drittel (30,3 %) aller Abgeordneten - sind zwischen 1960 und 1969 geboren. Auch die zwischen 1970 und 1979 Geborenen stellen mit 217 Abgeordneten (29,5 %) einen ähnlich großen Anteil. Knapp jeder bzw. jede zehnte Abgeordnete (70, 9,5 %) ist vor 1960 geboren, während ein knappes Drittel (223, 30,3 %) vor 1979 geboren ist.
In den einzelnen Parteien gibt es jedoch Abweichungen vom Gesamtbild. Während bei den GRÜNEN, der CSU und dem SSW die Jahrgänge zwischen 1970 und 1979 die größte Anzahl der Abgeordneten stellen, sind es bei SPD, CDU, FDP, AfD und DIE LINKE die Jahrgänge 1960 bis 1969. Berechnet man aus den Geburtsjahren einen Mittelwert für die einzelnen Parteien, dann sieht man, dass die Mandatsträgerinnen und -träger der AfD im Durchschnitt am ältesten (1970) sind, während der Abgeordnete der SSW seine Partei zur jüngsten (1979) im Parlament macht - dicht gefolgt jedoch von den GRÜNEN (1978).