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vor 25 Jahren wurde die erste sogenannte Babyklappe Deutschlands (Dtl.) eingerichtet.
🚼 Babyklappe
Die erste Babyklappe eröffnete im Jahr 2000 ein Hamburger Jugendhilfeverein. Zuvor waren in kurzer Zeit 4 Säuglinge in der Stadt ausgesetzt worden, 2 davon überlebten nicht.
Die Babyklappe soll Eltern die Möglichkeit geben, ihr Neugeborenes anonym in sichere Hände zu geben, z.B. nach einer ungewollten Schwangerschaft oder wenn sie sich überfordert fühlen.
Durch die Klappe kann das Baby in ein Wärmebett gelegt werden. Sensoren lösen einen Alarm aus und in wenigen Minuten sind medizinische Fachkräfte vor Ort.
🤰 Anonyme Geburt
Der Deutsche Ethikrat und der Kinderschutzbund kritisieren das Angebot. Durch die Anonymität werde dem Kind die Möglichkeit genommen, später etwas über seine Herkunft herauszufinden.
Die Kenntnis der eigenen Abstammung ist seit 1989 ein Grundrecht in Dtl. Befürworter/-innen der Babyklappe heben hingegen das Recht auf Leben des Neugeborenen hervor. Die Abgabe in einer Babyklappe ist straffrei.
Seit 2014 gibt es die Möglichkeit einer sog. vertraulichen Geburt im Krankenhaus. Sie gewährt den Müttern 16 Jahre Anonymität, danach darf das Kind ihre Identität erfahren.
📉 Folgen
Inzwischen gibt es bundesweit ca. 100 Babyklappen und weitere kostenfreie und anonyme Hilfs- und Beratungsangebote für Schwangere und junge Mütter in Not.
In Hamburg ist die Zahl abgegebener Babys seit der Einrichtung der Babyklappe zurückgegangen, Gesamtzahlen gibt es nicht. Die Sorge, viele Kinder würden abgegeben, hat sich nicht bewahrheitet.
Mögliche Gründe dafür sind familienpolitische Reformen wie Elternzeit und Elterngeld. Frauen übernehmen im Durchschnitt weiterhin mehr Sorgearbeit als Männer.
➡️ Mehr zur Situation von Müttern und Familien in Dtl.: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2778
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Deine bpb Social Media Redaktion