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heute vor 70 Jahren kamen Rüstungsgegner/-innen in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Was waren ihre Anliegen?
🔍 Hintergrund
Am 29.01.1955 protestierten mehr als 1.000 Menschen in der Paulskirche gegen die Pläne der Bundesregierung, der NATO beizutreten.
Kanzler Adenauer hatte 1954 mit den USA, Großbritannien und Frankreich die „Pariser Verträge“ ausgehandelt. Das Abkommen beendete nicht nur die Besatzung in der BRD und gab ihr fast vollständige Souveränität. Es sah auch den Beitritt der BRD zur NATO vor.
Den Protest dagegen führten die SPD, der Deutsche Gewerkschaftsbund, Kirchenvertreter/-innen und Intellektuelle an. Der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann war ein führender Kopf der „Paulskirchenbewegung“.
🇩🇪📖 Das Deutsche Manifest
In der Paulskirche verabschiedeten die Rüstungsgegner/-innen das „Deutsche Manifest“. Sie befürchteten, dass der NATO-Beitritt die deutsche Einheit gefährden würde.
Sie sahen einerseits die Gefahr einer zunehmenden Eskalation des Kalten Krieges und forderten andererseits die Wiederaufnahme von Verhandlungen über eine deutsche Einheit.
Rund 250.000 Menschen unterzeichneten das Manifest allein in Bayern. Zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen gegen den NATO-Beitritt folgten im ganzen Land.
⏩ Folgen
Trotz der Proteste stimmte der Bundestag am 27. Februar 1955 den „Pariser Verträgen“ mit 314 Ja-Stimmen gegen 157 Nein-Stimmen zu.
Am 6. Mai 1955 wurde die BRD Mitglied der NATO. Die UdSSR gründete mit ihren Satellitenstaaten, darunter der DDR, acht Tage später den Warschauer Pakt.
Kurze Zeit danach gab es gegen die geplante atomare Aufrüstung erneut bundesweite Demonstrationen. Die Proteste gelten als Ursprünge der Friedensbewegung ab den 1960er Jahren.
➡️Mehr über die „Pariser Verträge“ erfährst du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2713
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