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Orangene Revolution | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

23. Januar 2025

Orangene Revolution Deine tägliche Dosis Politik

Orangene Revolution

Guten Morgen,

Heute vor 20 Jahren, am 23. Januar 2005, wurde Viktor Juschtschenko als Präsident der Ukraine vereidigt. Damit endete die Orangene Revolution – eine Serie von Massenprotesten, die durch den massiven Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl im Jahr zuvor ausgelöst wurde.

Hintergrund

Zunächst hatte sich in der Stichwahl der prorussische Kandidat Wiktor Janukowytsch knapp gegen den proeuropäischen Kandidaten der Opposition Viktor Juschtschenko durchgesetzt. Doch die Opposition beanstandete gravierende Wahlfälschungen, die von nationalen und internationalen Beobachter/-innen dokumentiert wurden, und zweifelte das Ergebnis an. Hunderttausende gingen daraufhin auf die Straße. Sie trugen Klamotten in Orange, die Farbe von Juschtschenkos Wahlkampagne, und forderten Neuwahlen. Die friedlichen Proteste reihten sich in die sogenannten Farbrevolutionen ein – eine Serie erfolgreicher Massenbewegungen in den frühen 2000er-Jahren, die in mehreren ehemaligen Sowjetstaaten freie Wahlen und demokratische Reformen forderten.

Auswirkungen

Das Oberste Gericht der Ukraine erklärte die Wahl schließlich für ungültig. In der Wiederholung setzte sich Juschtschenko klar durch und übernahm im Januar 2005 das Präsidentenamt. Die Forderungen der Demonstrierenden nach demokratischen Wahlen waren damit erfüllt.

Aus heutiger Sicht gilt die Orangene Revolution jedoch als gescheitert – die erhofften nachhaltigen Veränderungen blieben aus und das EU-freundliche Lager spaltete sich. Bereits im September 2005 löste Juschtschenko die Regierung von Premierministerin Julija Tymoschenko auf. Ausgerechnet Janukowytsch wurde ihr Nachfolger. Die daraus folgenden politischen Streitigkeiten und ausbleibenden Reformen lähmten das Land. Bei den nächsten Präsidentschaftswahlen 2010 fuhr Juschtschenko ein historisch schlechtes Wahlergebnis ein – Wiktor Janukowytsch gewann deutlich.

Ukraine heute

Die Ukraine heute ist geprägt von einer klaren Orientierung hin zur EU und dem Westen, gestützt durch die Proteste des Euromaidan 2014. Diese Haltung führte zum offenen Konflikt mit Russland: Erst folgte die Annexion der Krim, dann der Konflikt im Donbass, und 2022 schließlich die Invasion durch russische Truppen. Die Ukraine kämpft weiterhin um ihre staatliche Souveränität und strebt nach einer engeren Integration in die EU und die NATO. Der offene Krieg mit Russland scheint die Ukraine geeint zu haben. Sein Ausgang hängt auch von der Unterstützung westlicher Partner wie der USA und der EU ab.

Link: Interner Link: https://www.bpb.de/themen/europa/krieg-in-der-ukraine/

Fussnoten

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