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vor 30 Jahren begann der erste Krieg zwischen Russland und Tschetschenien. Was waren die Folgen?
🔎📣 Hintergründe
Tschetschenien ist eine autonome Teilrepublik im Nordkaukasus im Süden Russlands mit ca. 1,5 Mio. Einwohner/-innen.
Die während Michail Gorbatschows Politik der Umgestaltung und Öffnung einsetzende Unabhängigkeitsbewegung führte am 1.11.1991 in die Proklamation der Tschetschenischen Republik Itschkerien.
Moskau erkannte die Republik nicht an und verhängte eine Wirtschaftsblockade, um die Region zu destabilisieren. Die Lebensbedingungen verschlechterten sich rapide.
💥💣 Erster Krieg
Am 11.12.1994 marschierten nach gescheiterten Verhandlungen 40.000 russische Soldaten in Tschetschenien ein, zeitgleich wurde die Hauptstadt Grosny aus der Luft angegriffen. Die russischen Truppen waren schlecht vorbereitet und kamen aufgrund von massivem Widerstand zunächst nur langsam voran, erlangten aber schlussendlich die Kontrolle über das Land. 1996 eroberten tschetschenische Truppen Grosny zurück, was die Parteien zurück an den Verhandlungstisch brachte: Es wurde ein Waffenstillstand sowie der Rückzug russischer Truppen vereinbart. Die Klärung über den rechtlichen Status der Teilrepublik wurde auf 2001 vertagt.
↪️ Folgen
Im vom Krieg zerstörten Land gab es keine funktionierende Staatsgewalt: Waffen- und Drogenhandel, Terror und Militarismus prägten die Folgejahre. Gleichzeitig setzte eine islamistische Radikalisierung ein.
Diese Entwicklungen mündeten 1999 in den zweiten Tschetschenienkrieg, der bis 2009 andauerte und in dessen Verlauf Russland die Kontrolle über das Land zurückgewann.
Beide Kriege forderten Hunderttausende, meist zivile, Opfer. Auf beiden Seiten wurden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen dokumentiert.
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