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Heute vor 35 Jahren besetzten DDR-Bürger/-innen die Stasizentrale in Erfurt. Was waren die Folgen?
🗄️🗃️ Hintergrund
Am 6.11.1989 ordnete Erich Mielke, Minister für Staatssicherheit (Stasi) der DDR, die Vernichtung von Stasi-Dokumenten an.
Ziel war es u.a. zu verhindern, dass die Identitäten der inoffiziellen Mitarbeiter/-innen und die Überwachungspraktiken sowie Menschenrechtsverletzungen der Stasi offengelegt werden.
Die Vernichtung der Stasi-Unterlagen fand im Rahmen der friedlichen Revolution 1989 statt: Nach einer Ausreisewelle und Massendemonstrationen in der gesamten DDR fiel am 9.11. die Mauer – ein Meilenstein, auf dem Weg zur Wiedervereinigung.
🏫🚧 Besetzung
Am Morgen des 4.12.1989 versammelten sich vor der Stasi-Bezirksverwaltung in Erfurt verschiedene Gruppen, darunter die „Frauen für Veränderung“ sowie kirchliche Zusammenschlüsse, und forderten den Einlass.
Parallel wurden in der Stadt Flugblätter verteilt, die über die Aktenvernichtung informierten. Immer mehr Menschen schlossen sich dem Protest an. Gegen 10 Uhr wurde eine erste Gruppe in die Räume der Stasi-Zentrale eingelassen, weitere folgten.
Die Protestierenden versiegelten Aktenräume und überwachten die Stasi-Mitarbeitenden. Sie setzten eine Bürgerwache sowie ein Bürgerkomitee ein, um Beweise zu sichern und die Auflösung der Stasi voranzutreiben.
👂❌ Folgen
In den Tagen darauf wurden weitere der 15 Stasi-Bezirksverwaltungen in der DDR besetzt.
Am 15.1.1990 verschafften sich Demonstrierende Zutritt zur Zentrale in Berlin und besiegelten damit das Ende der Stasi.
Die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit dauert bis heute an und ist dank der Besetzungen überhaupt möglich. Über das Stasi-Unterlagen-Archiv können Betroffene Akteneinsicht erhalten.
➡️ Mehr zum Ende der Stasi: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2662
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Deine bpb Social Media Redaktion