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vergangene Woche hat der Bundestag eine neue Krankenhausreform beschlossen.
📃📎 Reform
Im Fokus steht eine medizinische Spezialisierung: Vor allem kleinere Kliniken sollen weniger Leistungen anbieten und sich auf die Bereiche konzentrieren, die sie gut beherrschen.
Krankenhäuser sollen finanziell entlastet werden: Dazu soll die „Fallpauschale“ eingeschränkt werden, bei der Kliniken pro Behandlung, z.B. einer Knie-OP, einen pauschalen Betrag abrechnen.
In Zukunft soll eine „Vorhaltepauschale“ 60 % der Kosten decken: Kliniken sollen dann dafür bezahlt werden, dass sie bestimmte Behandlungen anbieten, dass sie also eine Knie-OP durchführen könnten.
🏥🔎 Hintergrund
Deutschland hat mit ca. 1.700 Krankenhäusern die höchste Krankenhaus- und Bettendichte Europas. Doch knapp 30 % der Kliniken machen finanzielle Verluste – 2024 voraussichtlich i.H.v. 6 Mrd. €.
Zudem sind viele Krankenhäusern besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen.
Durch die bestehende Regelung der „Fallpauschale“ entstehen Fehlanreize: Es werden z.B. Behandlungen durchgeführt, die nicht zwingend notwendig sind – nur, um diese dann abrechnen zu können.
📣💶 Kritik
Bundesländer und gesetzliche Krankenkassen kritisieren die hohen Kosten der Reform: Diese soll durch einen Transformationsfonds i.H.v. 50 Mrd. € finanziert werden, der jeweils zur Hälfte von den Ländern und den Kassen getragen werden soll.
Die Reform würde dazu führen, dass einige Krankenhäuser schließen. Für manche Patient/-innen bedeutet das, längere Wege zu einer Klinik.
Einige Bundesländer fürchten um die Grund- und Notfallversorgung im ländlichen Raum. Ähnliche Kritik kommt von der Stiftung Deutscher Patientenschutz sowie der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Einige Länder drohen damit, im Bundesrat den Vermittlungsausschuss anrufen zu wollen.
➡️ Mehr zum deutschen Krankenhaussystem: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2625
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