Weltkindertag
Guten Morgen,
heute feiert Deutschland zum 70. Mal den Weltkindertag. Dieser Tag rückt die nationalen und internationalen Rechte von Kindern in den Fokus .
Die UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 beschlossen wurde, ist das wichtigste Dokument für Kinderrechte. Das Papier der Vereinten Nationen zeigt die Bedürfnisse und Interessen von Kindern bis 18 Jahren auf. Dazu gehören der Schutz vor Diskriminierung und Gewalt sowie die Rechte auf Freizeit, Bildung und elterliche Fürsorge.
Obwohl fast alle Staaten der Welt, mit Ausnahme der USA , die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben haben, setzen manche Länder sie nicht konsequent um . Besonders in Konfliktgebieten wie dem Nahen Osten oder Subsahara-Afrika leiden Kinder unter Gewalt, Misshandlung und wirtschaftlicher Ausbeutung.
Die UN-Kinderrechtskonvention verbietet außerdem Kinderarbeit oder den Einsatz von Kindersoldat/-innen . Laut UN wurden zwischen 2005 und 2022 jedoch über 100.000 Kinder rekrutiert - als Soldat/-innen, aber auch für andere Tätigkeiten wie kochen oder spionieren. Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher. So wie bei der Kinderarbeit gibt es dabei einen Zusammenhang mit Armut: In den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt müssen über 20 % aller Kinder arbeiten.
In Deutschland überwacht ein Netzwerk aus über 100 nichtstaatlichen Organisation die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Sie sehen erhebliche Defizite in der Umsetzung der Konvention in Deutschland. Das betrifft zum Beispiel das Thema Kinderarmut: Knapp 2 Mio. Kinder in Deutschland gelten als armutsgefährdet. Verbesserungsbedarf gebe es auch bei der Beteiligung von Kindern oder der Berücksichtigung ihrer Interessen bei politischen Entscheidungen .
Geflüchtete Kinder haben ebenfalls besondere Schutzrechte. Alle Länder, die die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben haben, müssen sicherstellen, dass geflüchtete Kinder die gleichen Rechte wie alle anderen Kinder wahrnehmen können.
Mit dem diesjährigen Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ fordern UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk eine stärkere Ausrichtung der Politik an den Bedürfnissen von Kindern. Dazu organisieren Verbände und NGOs deutschlandweit Veranstaltungen. Eine davon ist die Mitmach-Aktion „Kinder erobern die Straßen“. Kinder in ganz Deutschland sind aufgerufen, ihre Wünsche und Ideen mit Kreide auf die Straße zu malen. Die Ergebnisse sollen dann unter dem Hashtag #WieStarkWäreDasDenn online gepostet und gesammelt werden.