🌄 Guten Morgen,
diese Woche jährte sich der Tod von Jina Mahsa Amini zum 2. Mal.
👩 Jina Mahsa Amini
Die 22-jährige kurdische Iranerin wurde im September 2022 in Teheran festgenommen. Am 16.9. starb sie an den Verletzungen, die ihr in Haft durch die Polizei zugefügt wurden.
Offizieller Grund der Festnahme war, dass Amini ihr Kopftuch nicht vorschriftsgemäß getragen habe.
Ihr Tod führte zu landes- und weltweiten Protesten gegen die Repressionen durch das islamische Regime im Iran, die in der Bewegung „Jin, Jiyan, Azadî“ (kurdisch für „Frau, Leben, Freiheit“) mündeten.
📜 Kopftuchzwang
Seit der iranischen Revolution 1979 ist das Tragen des Kopftuchs für Frauen in der Öffentlichkeit Pflicht. 2023 wurde das Gesetz verschärft. Bei mehrfacher Nichtbeachtung drohen hohe Geldstrafen oder sogar bis zu 15 Jahre Haft.
Im Iran wird eine strenge Auslegung des islamischen Rechts (Scharia) angewandt. Die Einhaltung der Kleidervorschriften im öffentlichen Raum wird durch die sog. Sittenpolizei überwacht.
Frauenbewegungen gibt es im Iran seit Ende des 19. Jahrhunderts. Immer mehr Frauen widersetzen sich dem Kopftuchgebot, obwohl ihnen Repressionen drohen.
🔭 Aussichten
Die Massenproteste sind abgeklungen, der Widerstand in der Bevölkerung bleibt jedoch bestehen. Das Regime geht hart dagegen vor und wendet laut Amnesty International seit 2022 vermehrt Hinrichtungen an, um die Bevölkerung einzuschüchtern.
Dagegen kündigte der neue Präsident Massud Peseschkian diese Woche an, Übergriffe der Sittenpolizei gegen Frauen zu unterbinden.
In der Bevölkerung herrscht große Unzufriedenheit, u. a. wegen der wirtschaftlichen Situation und der Verschärfung des Nahostkonflikts.
➡️ Mehr zur Geschichte der Frauenbewegungen im Iran: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1781
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