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heute vor 150 Jahren endete die Brüsseler Konferenz von 1874. Was wurde auf der Konferenz verhandelt und welche Wirkung hat sie bis heute?
🕊️💥 Anlass der Konferenz
Initiiert durch den russischen Zaren Alexander II., fand vom 27.7. bis 27.8.1874 die Brüsseler Konferenz mit Delegierten aus 16 europäischen Ländern statt.
Bei der Konferenz ging es u.a. um die Frage, ob der Einsatz der als „francs-tireurs“ bezeichneten Freikorps im deutsch-französischen Krieg (1870/71) rechtmäßig war.
Ziel der Konferenz war es, einheitliche Regeln für die Kriegsführung aufzustellen und das Machtgleichgewicht in Europa nach dem Krieg wiederherzustellen.
📜 ✒️ Beschlüsse
Die Brüsseler Erklärung legte u.a. Regeln für die Behandlung von Kriegsgefangenen fest. Zudem bestimmte sie, inwiefern der Einsatz von Milizen und Freikorps anerkannt werden kann.
Die Verwendung bestimmter Kampfmittel sollte beschränkt werden: Verboten wurden Gift und vergiftete Waffen sowie Waffen, die unnötiges Leid verursachen.
Auf der Konferenz wurde auch diskutiert, wie Zivilist/-innen im Kriegsfall besser geschützt und humanitäres Verhalten gefördert werden kann. Jedoch wurden diese Punkte kaum explizit in der Erklärung erwähnt.
🔎⚖️ Wirkung
Die Erklärung wurde von den teilnehmenden Staaten schlussendlich zwar unterzeichnet, jedoch nicht ratifiziert.
Dennoch gilt die Brüsseler Konferenz als wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem modernen Kriegsvölkerrecht. In Teilen wurden die 1874 aufgestellte Regeln später auf den Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907 festgehalten und weiterentwickelt.
So ging aus den Haager Friedenskonferenzen beispielsweise die Haager Landkriegsordnung (HLKO) hervor, welche bis heute Teil des geltenden Völkerrechts ist.
➡️ Mehr zum Kriegs- und Völkerrecht: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2570
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