☕ Guten Morgen,
gestern vor 25 Jahren wurde in Sierra Leone ein Friedensabkommen geschlossen. Doch die Gewalt ging weiter.
🇸🇱💥 Bürgerkrieg
Im Bürgerkrieg von 1991 bis 2002 standen sich Rebellen der Revolutionary United Front (RUF) und regierungstreue Milizen gegenüber.
Die RUF kämpfte zu Beginn u.a. gegen Korruption, mangelnde Gesundheitsversorgung und unfaire Landverteilung. Später beutete sie selbst besetzte Gebiete aus und betrieb illegalen Diamentenhandel.
Zehntausende Menschen starben, 90 % davon waren Zivilist/-innen. Hinzu kamen Verstümmelte und Verletzte durch brutale Kriegspraktiken. Viele Kinder wurden als Soldat/-innen rekrutiert und Mädchen und Frauen Opfer sexualisierter Gewalt.
☮️📜 Friedensabkommen
Im Februar 1996 wurde Tejan Kabbah von der Sierra Leone People’s Party zum Präsidenten gewählt. Ein Jahr später putsche das Militär. Kabbah musste fliehen. Das Militär und die RUF kämpften fortan gemeinsam gegen die regierungstreuen Bürgermilizen der Civil Defence Force.
1998 konnte Kabbah zurückkehren. Am 7.7.1999 unterzeichneten die Rebellen und die Regierung unter Aufsicht des UN-Sicherheitsrates ein Friedensabkommen.
Trotzdem ging die Gewalt weiter. Erst eine britische Militärinvasion ab 2000 brachte am 18.1.2002 das Ende des Krieges.
⚖️ Aufarbeitung
Anschließend wurde eine Wahrheits- und Versöhnungskommission sowie ein Strafgerichtshof eingerichtet. Es gab 9 Verurteilungen mit Haftstrafen zwischen 15 und 52 Jahren.
Erstmals wurden Vergewaltigungen als Kriegshandlungen verhandelt sowie die Rekrutierung von Kindersoldat/-innen verurteilt.
Innenpolitisch wie sozial ist Sierra Leone weiterhin instabil. Die Wahlen 2023 gelten als umstritten, laut der sierra-leonischen Regierung kam es kurz darauf zu einem Putschversuch.
➡️ Mehr zum Thema: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2523
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion