🌄Guten Morgen,
nach mehr als zehn Jahren Rechtsstreit hat Julian Assange nun eine Vereinbarung mit dem US-Justizministerium getroffen und wird sich schuldig bekennen, um freizukommen. Was ist passiert?
🕵️ Der Vorwurf
2010 veröffentlichte Julian Assange auf seiner Enthüllungsplattform Wikileaks insg. über 700.000 US-Geheimdokumente. Viele der Dokumente enthielten Informationen über das Vorgehen des US-Militärs im Irak und Afghanistan. Für die USA ein klarer Fall von Verrat und Spionage.
Die Enthüllungen seien über journalistische Interessen hinausgegangen, würden das Leben von Soldat/-innen und Verhandlungen gefährden, so der Vorwurf.
Verteidiger/-innen Assanges berufen sich auf die Pressefreiheit: Das Fehlverhalten des US-Militärs sei Öffentliches Interesse.
🔒Die Haft
2012 floh Assange – nachdem Schweden einen internationalen Haftbefehl wegen Sexualdelikten erlassen hatte – in die ecuadorianische Botschaft in London und erhielt dort politisches Asyl. Dieses wurde ihm 2019 wieder entzogen.
Es folgten 5 Jahre im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London und der Kampf gegen eine Auslieferung in die USA, wo ihm insgesamt 175 Jahre Haft drohten.
Am Montag wurde Assange aus der Haft entlassen und ist inzwischen aus Großbritannien ausgereist.
🤝 Der Deal
Assange wird sich vor einem US-Bundesgericht für teilschuldig bekennen. Die erwarteten 5 Jahre Haft hat er in London bereits abgebüßt, er kommt frei.
Im Gegenzug zum Schuldbekenntnis darf Assange in seine Heimat Australien ausreisen.
Neben Menschenrechtsorganisationen haben sich Journalistenverbände, Politiker/-innen sowie die australische Regierung für ihn eingesetzt. Auch US-Präsident Biden sagte zuletzt, man denke über ein Ende der Strafverfolgung nach.
Mehr dazu findest du unter Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2510
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion