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EU-Rat verschiebt Entscheidung über "Chatkontrolle" | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

EU-Rat verschiebt Entscheidung über "Chatkontrolle" Deine tägliche Dosis Politik

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Die Verordnung - von Kritiker/-innen kurz Chatkontrolle genannt - soll Anbieter wie Google, Meta oder Messenger-Dienste dazu verpflichten, sämtliche Inhalte auf ihren Plattformen nach sexualisierter Gewalt an Kindern zu durchsuchen.

🍵Guten Morgen,

die geplante Entscheidung des EU-Rats über die Verordnung zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern wurde vorerst verschoben. Warum?

🕵️‍♀️🤳 Chatkontrolle

  • Die Verordnung - von Kritiker/-innen kurz Chatkontrolle genannt - soll Anbieter wie Google, Meta oder Messenger-Dienste dazu verpflichten, sämtliche Inhalte auf ihren Plattformen nach sexualisierter Gewalt an Kindern zu durchsuchen.

  • Überprüft werden sollen von Nutzern veröffentlichte/versendete Bilder und Videos - Text- und Audionachrichten sollen nicht kontrolliert werden.

  • Chat-Anwendungen sind bisher mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gegen das Mitlesen geschützt. Diese müsste für die Durchleuchtung aufgehoben werden.

🔐👩‍💻Kritik

  • Kritiker/-innen sehen darin einen massiven Eingriff in die Grundrechte, etwa gegen die Achtung des Privatlebens nach Art. 7 EU-Grundrechte-Charta oder gegen das Fernmeldegeheimnis (Art. 10 GG).

  • Befürchtet wird zudem eine anlasslose Massenüberwachung europäischer Bürger/-innen. Alle, die Bilder oder Videos versenden, stünden unter dem Verdacht, kriminelle Inhalte zu verbreiten.

  • Expert/-innen fordern stattdessen eine bessere Koordination der Strafverfolgung in Europa und mehr Ressourcen für die zuständigen Behörden.

✉️⚡Reaktionen

  • In einem offenen Brief appellierten zahlreiche Politiker/-innen an die EU-Staaten, gegen das Gesetz zu stimmen.

  • Messenger-Dienste wie Threema oder Signal kündigten mit, ihre Dienste in der EU einstellen zu wollen, sollten sie zur Durchleuchtung verpflichtet werden.

  • Kurz vor der geplanten Abstimmung vertagte der belgische EU-Ratsvorsitz das Vorhaben, da keine Mehrheit für eine Einigung absehbar sei; u.a. Deutschland hatte angekündigt, dem Gesetzentwurf nicht zuzustimmen.

➡️ Warum Datensicherheit wichtig ist? Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2507

Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion

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