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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Pläne für einen neuen Wehrdienst vorgestellt.
📨 ✍️ Der Plan
Pistorius‘ Konzept sieht vor, allen wehrfähigen Männern und Frauen einen Fragebogen zur Einstellung gegenüber der Bundeswehr und der Bereitschaft zum Wehrdienst zuzusenden. Ein Teil soll dann zur Musterung eingeladen werden.
Die Beantwortung des Fragebogens sowie die Wahrnehmung der Einladung zur Musterung ist Pflicht – allerdings nur für Männer. Die allgemeine Wehrpflicht bleibt weiterhin ausgesetzt.
Jährlich werden demnach ca. 400.000 Menschen den Fragebogen ausfüllen müssen. Etwa 40.000 davon sollen dann zur Musterung bestellt werden. Der Grundwehrdienst soll 6 bis 12 Monate dauern.
🔎 Situation der Bundeswehr
Trotz einer Werbeoffensive ist die Bundeswehr zuletzt geschrumpft, auf derzeit ca. 181.000 Soldat/-innen.
Mit den neuen Plänen soll die Truppenstärke langfristig auf ca. 200.000 Soldat/-innen anwachsen. Auch die Reserve soll ausgebaut werden.
Die Bundeswehr müsste dafür jedoch ihre Infrastruktur verbessern – die Kapazität an Kasernen, Ausbilder/-innen und Waffen reicht derzeit nur für 5.000 bis 7.000 Rekrut/-innen.
📣 Reaktionen
Politisch ist die Wehrpflicht stark umstritten. SPD und FDP wollen die Selbstbestimmung der Betroffenen erhalten. Die CDU fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht und eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres.
Für Diskussionen sorgt zudem die Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Laut Grundgesetz können derzeit nur Männer zum Dienst verpflichtet werden.
Ähnliche Modelle gibt es in Schweden, Dänemark und Norwegen. Auch Lettland und Litauen haben die Wehrpflicht wieder eingeführt.
➡️ Mehr zur Geschichte der Wehrpflicht findest Du hier: Externer Link: kurz.bpb.de/dtdp1094
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Deine bpb Social Media Redaktion