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vor 30 Jahren wurden im ruandischen Nyarubuye ca. 2.000 Menschen bei einem Massaker getötet. Die Opfer waren überwiegend Tutsi, das Massaker Teil des Völkermords in Ruanda.
📖 Vorgeschichte
Die Wurzeln des Konflikts zwischen den Tutsi und Hutu liegen in der deutschen und belgischen Kolonialisierung Ruandas und der damit verbundenen rassistischen Ungleichbehandlung der Bevölkerungsgruppen.
Nach der Unabhängigkeit 1962 drehten sich die Machtverhältnisse im Land. Die zuvor unterdrückte Bevölkerungsmehrheit der Hutu kam an die Macht. Die bis dahin herrschende Tutsi-Minderheit wurde systematisch unterdrückt und vertrieben.
Der autoritäre Hutu-Präsident Juvénal Habyacrimana kam am 6.4.1994 durch einen Abschuss seines Flugzeugs um, der bis heute ungeklärt ist. Dies löste den Völkermord aus.
🔎 Der Völkermord
In den nächsten 100 Tagen ermordeten Hutu-Extremist/-innen mind. 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu. Der Genozid war über Monate vorbereitet, Macheten und Todeslisten an Hutu-Milizen verteilt worden.
Den stationierten UN-Friedenstruppen gelang es nicht, das Morden zu verhindern. Die Truppenstärke wurde zunächst sogar deutlich reduziert.
Am 4.7.1994 eroberten Tutsi-Rebellen die Hauptstadt Kigáli und beendeten den Völkermord.
🕯️ Aufarbeitung
In über 240 Gedenkstätten wird an den Genozid erinnert, die juristische Aufarbeitung ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen.
Die Versöhnung der Bevölkerungsgruppen ist langwierig. Ein Mittel sind Versöhnungsdörfer, in denen Täter/-innen und Überlebende zusammenleben.
Die Leugnung des Völkermords steht unter Strafe, öffentlich wird keine Unterscheidung zwischen Tutsi und Hutu gemacht. Stattdessen wird von Ruander/-innen (Banyarwanda) gesprochen.
➡️ Mehr dazu: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2445
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