🌄Guten Morgen,
Am Wochenende vor 50 Jahren gab es den ersten autofreien Sonntag in der BRD. Wie kam es dazu?
🛢️🇮🇱Der Hintergrund
Im Zuge der Ölkrise 1973 stiegen die Preise für Treibstoff und Heizöl stark an.
Auslöser war der israelisch-arabische Jom-Kippur-Krieg. Die arabischen Öl-Förderländer setzten im Krieg die künstliche Verknappung des Erdöls als politisches Druckmittel ein.
Gleichzeitig kündigte die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) die Preisverhandlungen mit den großen internationalen Ölkonzernen einseitig auf, worauf die Preise weiter stiegen.
🚗🐎Das Fahrverbot
Die Bundesregierung unter Willy Brandt (SPD) reagierte mit dem sog. „Energiesicherungsgesetz“. Es umfasste u.a. vier autofreie Sonntage sowie ein vorübergehendes Tempolimit von 100 km/h auf allen Autobahnen.
Entgegen den Warnungen im Radio begaben sich viele Menschen auf die Autobahnen zu Fuß, mit Pferdewägen, Fahrrädern oder Rollschuhen.
Das Fahrverbot betraf damals etwa 13 Mio. Autofahrer/-innen in Dtl.. Ausnahmen gab es etwa für Polizei, Feuerwehr und Ärzt/-innen.
✍️🍃Die Folgen
Die Ölkrise führte zur Gründung der Internationalen Energieagentur (IEA) durch 16 Industrienationen (inkl. Dtl.) und zur Erschließung neuer Ölquellen außerhalb der OPEC.
Zudem belebte sie die Debatte über knapper werdende Rohstoffe, die Expert/-innen aus Wirtschaft und Wissenschaft im sog. „Club of Rome“ im Jahr zuvor angestoßen hatten.
Der Anteil von Erdöl am weltweiten Energiemix ist zwar von 1973 (64 %) bis 2020 (30 %) zurückgegangen, jedoch ist es noch immer der wichtigste Energieträger. Und damit auch politisch von Bedeutung, zuletzt bspw. beim Teil-Ölembargo Europas gegen Russland im Zuge des Krieges in der Ukraine.
➡️Hier findest du eine Bildergalerie zum autofreien Sonntag:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2096
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion