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heute vor 105 Jahren wurde in Deutschland die Einführung des 8-Stunden-Tags verkündet.
🏭 🪧 Hintergrund
Um die teuren Maschinen maximal rentabel zu machen, gab es seit Beginn der Industrialisierung im 18. Jh. Arbeitstage von bis zu 16 Stunden.
Im 19. Jh. gab es erstmals weltweit organisierten Widerstand von Arbeiter/-innen. Nach einem blutig unterdrückten Generalstreik in Chicago 1886 wurde der 1. Mai zum internationalen Kampftag der Arbeiter/-innenbewegung.
Auch im deutschen Kaiserreich fanden fortan am 1. Mai in vielen Städten Proteste für einen 8-Stunden-Tag statt, organisiert von SPD und Gewerkschaften.
🤝 🕗 Der Wandel
Nach dem 1. Weltkrieg stärkten die Enttäuschung über den verlorenen Krieg und die Armut in der Bevölkerung revolutionäre sozialistische Kräfte. In der Privatwirtschaft entstand die Sorge vor Enteignungen.
Zudem brauchten hunderttausende Kriegsheimkehrer Arbeit, was kürzere Schichten für mehr Personen erforderte.
Am 15.11.1918 wurde das Stinnes-Legien-Abkommen unterzeichnet. Es ist benannt nach den Verhandlungsführern, dem Großindustriellen Hugo Stinnes und dem Gewerkschafter Carl Legien. Sie vereinbarten den 8-Stunden-Tag.
💼 📜 Folgen
Das Abkommen brachte die gegenseitige Anerkennung von Gewerkschaften (als Vertretung der Arbeiter/-innenschaft und Tarifpartner) und der Privatwirtschaft.
Die Bestrebungen der politischen Linken nach einer Vergesellschaftung der Produktionsmittel wurden durch das Abkommen zunichte gemacht.
1923 und 1927 folgten im Kontext der Hyperinflation Regelungen, die zwar den 8-Stunden-Tag beibehielten, aber bei einem Lohnausgleich zahlreiche Ausnahmen erlaubten.
➡️ Mehr über die geschichtlichen Hintergründe findest du hier:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2093
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