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Die Nacht vom 9. auf den 10.11.1938 markierte den Wandel hin zur „Endlösung der Judenfrage“. Was war passiert?
Der Novemberpogrom
Am 7. November 1938 schoss ein polnischer Jude in Paris auf den Legationsrat Ernst vom Rath. Dieser erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Daraufhin hielt Joseph Goebbels in München eine Hetzrede, in der er indirekt zu antijüdischen Aktionen aufrief.
In der Nacht wurden in D. über 30.000 Jüdinnen und Juden verhaftet und verschleppt. 91 wurden getötet. Tausende jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen wurden zerstört.
Beteiligt an den Angriffen waren Mitglieder verschiedener NS-Organisationen, aber auch jubelnde Schaulustige und stille Zuschauende. Die Beteiligung der NS-Führung sollte durch den Vorwand eines spontanen Akts des „Volkszorns“ verdeckt werden.
Folgen
Die Schuld an der Eskalation wurde den Juden zugeschoben. Sie sollten selbst für die Schäden aufkommen. Es wurde eine Kollektivstrafe in Höhe von 1,127 Mrd. Reichsmark gegen sie verhängt.
Mit dem Novemberpogrom begann für Jüdinnen und Juden die Zeit der vollständigen Rechtlosigkeit. Sie wurden vollends aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Ihnen wurde kurz darauf das Handwerk, der Handel und jedes andere Gewerbe verboten. Jüdische Presse und Organisationen wurden verboten.
Antisemitismus heute
Bis heute erfahren Jüdinnen und Juden in D. Diskriminierung. 2022 dokumentierte der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) 2.480 antisemitische Vorfälle.
Die Angriffe der Hamas auf Israel und der resultierende Krieg im Nahen Osten haben Antisemitismus weltweit noch mehr in den Fokus gerückt.
Viele Menschen zeigen sich mit Jüdinnen und Juden solidarisch. Gleichzeitig kommt es vermehrt zu antisemitischen Angriffen.
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