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die Türkei feierte gestern die Gründung ihrer Republik vor 100 Jahren.
🕰️ 🗺️ Vorgeschichte
Nach dem 1. Weltkrieg planten die Siegermächte Frankreich, Italien, Russland und Griechenland, das Osmanische Reich größtenteils unter sich aufzuteilen. 1920 besetzte Großbritannien Istanbul.
Mustafa Kemal führte den Widerstand dagegen an. Im sog. Türkischen Befreiungskrieg (1919-1923) besiegte die Nationalbewegung die Alliierten.
Der Vertrag von Lausanne legte die bis heute geltenden Grenzen der Türkei fest. Er umfasste zudem Zwangsumsiedlungen der griechisch-orthodoxen Bevölkerung Anatoliens und der muslimischen Bevölkerung Griechenlands. Kurdische Hoffnungen auf einen eigenen Staat wurden enttäuscht.
🇹🇷 🆕 Kemalismus
Mustafa Kemal, später Atatürk, wurde 1. Staatspräsident. Ehemalige Gefährt/-innen kritisierten bald seine Machtfülle.
Atatürk setzte umfangreiche Veränderungen durch: Sultanat und Kalifat der Islam als Staatsreligion sowie Religionsunterricht wurden abgeschafft, Männern wurde die traditionelle Kopfbedeckung Fes verboten. Frauen erhielten politische Rechte.
Der Umbau des Staates nach westlichem Vorbild wurde gegen jeden Widerstand durchgesetzt, Oppositionelle wurden bekämpft.
🇹🇷 🔍 Die Republik heute
Seit 2001 regiert die AKP. Der ehem. Ministerpräident Recep Tayyip Erdoğan ist seit 2014 Präsident. Expert/-innen beobachten unter ihm eine Idealisierung der osmanischen Vergangenheit.
Erdoğan ist offener Kritiker Atatürks und der durch ihn vollzogenen Trennung von Staat und Religion. Die AKP strebt eine religiös-konservative Umgestaltung der Türkei an.
Der gesellschaftliche Graben zwischen säkularen und frommen Bevölkerungsteilen ist tief. Zahlreiche Oppositionelle wurden in den letzten Jahren inhaftiert
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