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in Brasilien wird eine Regelung zur Begrenzung von indigenen Schutzgebieten diskutiert.
🗓️ 💬 Die Diskussion
Der Regelung zufolge sollen nur Flächen, die vor 1988 nachweislich von Indigenen bewohnt wurden, als Schutzgebiete ausgewiesen werden können. Indigene kritisieren, dass sie vor 1988 vielfach aus Gebieten vertrieben wurden.
Vergangene Woche befand der Oberste Gerichtshof Brasiliens die Regelung mit großer Mehrheit für verfassungswidrig.
Im brasilianischen Kongress wird ein Gesetzentwurf zur Umsetzung der Regelung diskutiert. Falls er verabschiedet wird, kann Präsident Lula da Silva dagegen ein Veto einlegen.
🔎 🌳 Einordnung
Schutzgebiete gehören dem Staat. Die Nutzung der Ressourcen steht ausschließlich den indigenen Völkern zu. Dies trägt zur Erhaltung ihrer Kulturen wie auch der Biodiversität bei.
Eine Richterin sprach von der „unbezahlbaren Schuld“ der brasilianischen Gesellschaft den Indigenen gegenüber.
Auch für den Klimaschutz haben Schutzgebiete einen positiven Effekt. Hier wird am effektivsten gegen illegale Abholzung vorgegangen, oftmals durch die Indigenen selbst.
📖 🇧🇷 Indigene in Brasilien
Als indigen werden die Völker bezeichnet, die bereits vor der portugiesischen Kolonialisierung ab 1500 das Land bewohnten. Schätzungen zufolge lebten dort damals 5 Mio. Menschen.
Heute zählt Brasilien etwa 900.000 Indigene und 274 indigene Sprachen. Wichtig für die Selbstidentifikation der Völker sind z. B. ihre Traditionen, die Weitergabe von Wissen oder der Kampf für ihre Rechte.
Seit der Kolonialzeit werden Indigene bedroht, vertrieben und ermordet. Seither kämpfen sie um ihre Rechte und Gebiete.
➡️ Mehr über die Selbstidentifikation indigener Völker liest du hier:
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