Guten Morgen,
heute ist der UNESCO-Welttag der Alphabetisierung. Wie steht es um die Lese- und Schreibfähigkeiten weltweit, wie kann man sie fördern und vor welchen Herausforderungen steht die Alphabetisierung der Welt?
Zuerst die Statistik: Laut UNESCO liegt die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen, die nicht richtig lesen und schreiben können, weltweit bei 763 Millionen Menschen. Deutschland zählt rund 6 Millionen Erwachsene, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben. Global gesehen gibt es große Unterschiede: Zwei Drittel der 763 Millionen sind Frauen, die Hälfte aller Analphabeten und Analphabetinnen weltweit lebt in Südasien.
Insgesamt ist der Anteil derjenigen, die nicht richtig lesen und schreiben können, in den letzten Jahrzehnten allerdings stark gesunken. Ein Grund dafür ist der Einsatz der internationalen Gemeinschaft in einem weltweiten Netzwerk unter Federführung der UNESCO. Der Erwerb von Lese- und Schreibfähigkeiten aller Jugendlichen ist zudem in den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verankert.
Um dieses Ziel zu erreichen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die Alphabetisierungsrate steigt etwa, wenn Schulbesuche gefördert werden, zum Beispiel durch kostenlose Mahlzeiten in der Schule. Immer mehr Bildungsprogramme setzen zudem auf digitale Informations- und Kommunikationstechnologien, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Hier in Deutschland läuft seit 2016 die sogenannte Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung. Bund und Länder setzen in ihrem Programm auf Aufklärung und Entstigmatisierung. Zudem sollen möglichst viele Erwachsene durch niedrigschwellige Angebote, wie etwa Lerncafés oder Websites in Leichter Sprache, erreicht werden.
Nicht nur die globale COVID-Pandemie hat zuletzt die Bildungssysteme weltweit vor Herausforderungen gestellt. Auch Kriege, Natur- und Klimakatastrophen sorgen immer wieder für Unterrichtsausfälle und Schulabbrüche.
Besonders dann bietet die digitale Schulbildung Chancen – wie am Beispiel der Ukraine zu sehen ist: Dank der digitalen ukrainischen Bildungsinfrastruktur können ukrainische Kinder ortsunabhängig weiter in ihrer eigenen Sprache am Unterricht teilnehmen – teilweise sogar noch im gewohnten Umfeld ihres Klassenverbands.